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Bauwesen 
si *ausgearbeitet. Nach diesem Proiekte sollte durch Einbau von beweglichen an 
——— rane, —— und Vertiefung der Flußsohle der Hochwasserspiegel gesenkt werden. 
Dieses generelle Projekt ließ der Stadtmagistrat in den Jahren 1903 bis 1905 samt einer 
Anzahl Varianten überprüfen und im einzelnen ausarbeiten (oeergl. Verwaltungsbericht 1905 
S. 205). Das Ergebnis dieser Prüfung war ein mutmaßlicher Kostenaufwand von mindestens 
8 Millionen Mark, wobei es sich lediglich um Maßnahmen innerhalb der Flußstrecke vom 
Pegnitzeinlauf bis zum Lederersteg, das ist innerhalb des bebauten Teiles des Uberschwemmungs— 
gebietes, handelte. Da die technischen Maßnahmen dieses verbesserten Frauenholzschen 
Projektes in ihrer Wirksamkeit ziemlich zweifelhaft und bezüglich ihrer Ausführbarkeit und 
des wirklichen Kostenaufwandes immer noch höchst unsicher erschienen, wogegen die neuerdings 
berechnete Gesamtsumme von 8 Millionen Mark schon für unverhältnismäßig hoch erachtet 
werden mußte, beschlossen die städtischen Kollegien am 27. November und 8. Dezember 
1908, von baulichen Maßregeln zur Beseitigung der Hochwassergefahr aus wirtschaftlichen 
Gründen abzusehen und die Sache auf sich beruhen zu lassen. 
Bei Gelegenheit des Hochwassers vom 5. bis 6. Februar erkannte man nun klar, daß 
mit den bisher vorgeschlagenen Maßnahmen eine zuverlässige und dauernde Abhilfe für 
alle Zeiten gegen die Wiederkehr solcher Katastrophen nicht geschaffen werden könne und 
daß vielmehr die notwendigen Maßnahmen sich nicht nur auf das Stadtgebiet von Nürn— 
berg zu beschränken hätten, sondern auch auf die obere Pegnitz und ihre Seitentäler aus— 
zedehnt werden müßten. Der Herr Staatsminister des Innern erklärte sich daher schon 
bei der Besichtigung der Hochwasserschäden bereit, durch das kgl. Hydrotechnische 
Bureau in München unter Mitwirkung des städtischen Bauamtes Nürnberg neue Vorschläge 
zur Bekämpfung des Pegnitzhochwassers ausarbeiten zu lassen und erließ an das königliche 
Hydrotechnische Bureau den Auftrag, mit möglichster Beschleunigung diese Frage zu untersuchen. 
Die Stadtgemeinde Nürnberg hat hierzu das vorhandene hydrotechnische Material dem 
königlichen Hydrotechnischen Bureau zur Verfügung gestellt und auch mit erheblichen eigenen 
Kosten (4600 M) und ihren technischen Kräften die Projektierungsarbeiten des königlichen 
Hydrotechnischen Bureaus angelegentlichst unterstützt. So entstand das im wesentlichen am 
Sitze des städtischen Bauamtes ausgearbeitete und im November 1909 vollendete Vor— 
projekt des königlichen Hydrotechnischen Bureaus, welches die Grundlage für die künftigen 
Maßnahmen zur Beseitigung der Überschwemmungen im Pegnitzgebiete bilden soll. Als 
erster Schritt zur Näherführung des für die Stadt Nürnberg so wichtigen Zieles kann der 
im November 1909 gefaßte Beschluß des mittelfränkischen Landrats betrachtet werden, wo— 
nach die Pegnitz von Hohenstadt bis Fürth als Privatfluß mit erheblicher Hochwassergefahr 
erklärt und demgemäß hinsichtlich dieser Strecke der Unterhaltung durch die Kreisgemeinde 
unter Oberaufsicht des Staates überwiesen werden soll. Die Erfahrungen des Katastrophen— 
hochwassers gaben auch Veranlassung zu einer gründlichen Durchsicht der Hochwasser— 
o»rdnung samt Ausführungsvorschriften sowie zu wesentlichen Verbesserungen im Hochwasser— 
aachrichtendienste. In letzterer Hinsicht schweben noch Verhandlungen mit dem königlichen 
Hydrotechnischen Bureau, daß der endgültigen Festlegung aller Hochwasservorschriften erst 
im Jahre 1910 entgegengesehen werden kann.
	        
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