fullscreen: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

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unerfhütterlihH find, nur wenn Eines dem Andern Hand- 
reidhung thut nach dem Werk eines jeglichen Gliedes in feiner 
Manße, kann der gunze Leib erwachfen zu feiner felbfit Beffer 
vung. Darum achte fi jeder einen Diener Gottes und Hans 
halter über feine @eheimniffe, feid Pricfter eures Herrn in 
eurem Familienkreife, ihr Hausväter, pfleget mit treuer Hand 
das Heilige im Kreife eurer Kinder und Angehörigen, ihr 
Mütter, wandelt in Gottes Wegen, Ihr Kinder und Unter. 
gebenen, zeuget für die Wahrheit Stfentlich und muthig in 
Tagen des Unglaubens und des Abfalles, und achtet nidht den 
Spott der Thoren und die Verfolgungen der Feinde, ihr Ale, 
die ihr dem Herrn Treue gelobt habt bis zum Tode. Er- 
Bauet den Leib Chriftt zu feiner Selbjtbefferung und das Alles 
in der Liche. 
3) Schet da die dritte Miflicht, die uns obliegt: Laffet 
uns redtfcdhaffen fein in der Liebe, Was hat die beiz 
den RNeformatoren bei aller ihrer Verfdhiedenheit zu einem 
Werfe geeinigt? Es war ein Geift, der fie innig zufammen- 
hielt, die Begeifterung für Gott und feine Sache; e& war. ein 
Band, das fie umfehlang und ale BVerfchiedenheiten ausglich 
und alle Mißftimmungen wieder befeitigte, das war die Liebe. 
Die Liebe bauct auf, der Haß aber und die FeindfDhHaft reißt 
nieder. DO Hütte vom Anbeginn des Chriftenthums an bis 
zu Ddiefem Tage in allen religiöfen und Kirhliden Beziehungen 
die Liebe, die Duldung, die Schonung gewaltet, e8 hätte die 
Kirche Chrifti viel größere Sicge gefeiert. Verdaächtigungen 
und Läfterungen hat Melanchthon genug erfahren müjfen von 
rechthaberifchen und glaubensfitolzen Feinden, und für alle feine 
Treue, für al’ fein redlidhes Streben und Forfchen haben fie 
ihn mit Undank belohnt, fein Alter verbittert und namentlich 
den Riß in den beiden proteftant. Kirchen zum immer unheil- 
bareren gemacht. Diefer Geift der Leiblofigkeit und der Necht-
	        
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