Volltext: Drei Fastnachtspiele

Historia. 
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Vor Leid sie auf die Erde sank 
Und ward von ganzem Herzen krank. 
Die Brüder sprachen insgemein: 
„Was mag nur in dem Topfe sein? 
Vielleicht hat sie ihren Schatz drinnen;“ 
Und mit gar ungetreuen Sinnen 
Thäten sie den Topf ausleeren, 
Schütten heraus Kraut und die Erden: 
Da fanden sie das tote Haupt so zart. 
Darob erschraken sie sehr hart, 
Denn sie erkannten an dem Haar, 
Daß es Lorenzos, ihres Knechtes, war. 
Das Haupt wurde von ihnen verborgen. 
Bald nahmen sie ihre Barschaft mit Sorgen, 
Flohen nach Neapel; und 
Danach eine Frau den Topf funt! 
Und sagte Lisabetha die Mär', 
Daß ihr Topf gefunden wär'. 
Lisabeth in dem Bett aufsaß, 
Wollt' sehen, wo ihr Topf was, 
Doch war das Haupt nicht mehr darinnen; 
Da fiel sie mit betrübten Sinnen 
Um und gab auf ihre traurige Seel' 
Da lief hinzu viel Volk gar schnell. 
Sogleich ihre Magd da anfing, 
Erzählt' den Leuten alle Ding', 
Wie sich die Sache hätte begeben 
In Liebe bei der beiden Leben, 
Und wie ermordet läge Lorenz. 
Seinen Leib, den holte man behenz?, 
Auch fand man das tote Haupt klug. 
Beide Leichen man zu einer Kirche trug: 
Da weinten die Reichen und Armen, 
Der beiden Tod thät sie erbarmen; 
Man legt' sie in ein Grab zusammen. 
Ihre beiden Seelen, so Gott will, kamen 
1 
* 
Japd. 
ehende.
	        
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