Volltext: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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blieben, teils wegen Unmöglichkeit der Beschaffung der nötigen pekuniären 
Mittel, teils wegen Mangel eines passenden Lokals. Nachdem Friedrich 
Sturm in fast vollendetem 57. Lebensjahr 1862 verstorben war, legte 
dessen Bruder im Gefühle der ihm nun allein aufliegenden grofsen Last 
and im Bestreben, seine Sammlungen seiner Vaterstadt zu erhalten, der 
Gesellschaft einen Erwerbungsplan vor, welcher dieser den Besitz dieser 
unvergleichlich schönen und wertvollen Sammlung zu sichern schien, allein 
es setzten sich der Ausführung unüberwindliche Hindernisse entgegen, eine 
Thatsache, die wir noch heute aufs tiefste bedauern. 
Das Vorwort des 1872 erschienenen V. Bandes der Abhandlungen 
zonstatiert mit Freude eine erhebliche Zunahme des Interesses und des 
Besuches. der Gesellschaftsabende, ebenso eine bedeutende Vermehrung 
der Bibliothek, teils durch Anschaffung, teils durch Geschenke, insbesondere 
aber durch Austausch. Der Magistrat gestattet, dieselbe nunmehr in den 
Räumen der Stadtbibliothek aufzustellen. Von einer Sammlung im eigent- 
iichen Sinn des Wortes war, wie oben schon erwähnt, damals noch keine 
Rede, obwohl immer wieder zugehende Geschenke zur Anlegung einer 
Naturaliensammlung anregten. Als gröfstes Hindernis trat eben die Platz- 
frage auf. Da kein passendes eigenes Lokal vorhanden war, hatte der 
Konservator das Wenige, was man überhaupt besafs, in einem Zimmer der 
Lorenzer Knabenschule untergebracht. Es verdient, erwähnt zu werden, 
woraus die vorhandene »Sammlung« bestand: 95 Stück Mineralien aus 
früherer Zeit, 50 Stück vom Konservator geschenkt, einige Petrefakten, 
Conchylien, Korallen, Skeletteile, Eier etc., 55 Stück Mikrolepidopteren, 
zine Sammlung von Moosen und Flechten, geschenkt von Gottlieb v. Koch 
und eine Suite Algen aus Venedig. Das war Alles! 
Im Jahre 1876 finden wir an Stelle Dr. Ebermayer’s Dr. Butten- 
wieser als IL Sekretär, als Bibliothekar Homann, als Kassier Martin 
Weigel. Da Dr. Neger, der die chemische Fabrik seines Vaters 
verwaltet hatte, noch im 38. Lebensjahr seiner Lieblingsneigung für das 
Lehrfach folgend, durch seinen Übertritt in den Staatsdienst zur Über- 
siedelung nach Würzburg veranlafst war, trat Buttenwieser an dessen 
Stelle als I. Sekretär, Dr. Rehm wird II. Sekretär. Aufser diesem überaus 
“hätigen Mitglied der Gesellschaft, welches später in Neuburg a. D. und 
schliefslich als Lehrer an der städtischen Handelsschule in München thätig 
dort unerwartet rasch 1879 an Typhus verstorben war, verlor die Ge- 
sellschaft 1877 den hochbetagten, gleichfalls der Gesellschaft seit langer 
Zeit angehörenden unermüdlichen Oberlehrer Bauer, an dessen Stelle als 
Konservator Knapp eintritt. An Homann’s Stelle trat Ballhorn als 
Bibliothekar, der, nachdem sich die Bibliothek noch in ungeordnetem 
Zustand auf der Stadtbibliothek befunden hatte, sich durch Durchführung
	        
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