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„O, Du dummer, lieber, herziger Bub,“ murmelte Pehr
bewegt.
bronst Du auch die Brigitte gesehen?“ forschte Konrad
schelmisch. „Was die für Augen machte! Jetzt ist sie ganz
mürbe, na, ich habe sie auch schön bearbeitet!“
„Ja, wie brachtest Du das fertig?“ fragte Pehr glückstrahlend.
„Das erzähle ich Dir ein andermal,“ lachte der Kornett.
„Jetzt aber thu mir den Gefallen, geh' an meine Truhe und
hole mir den neuen Federhut und die beste Feldbinde heraus; die
Frau Mutter hat sie selbst angefertigt“ Und als Pehr das
Gewünschte brachte, legte ihm der Junker die seidene Binde, das
Abzeichen des Offiziers, um und setzte ihm den federgeschmückten
Hut auf. „So Pehr, jetzt gehst Du eine halbe Stunde lang
vor dem Praunfalkschen Hause spazieren und machst die Brigitte
durch Deinen Anblick ganz kirre. Famos siehst Du aus, und kein
Mensch glaubt, daß Du 53 Jahre auf dem Rücken hast. Wenn
Du aber die Brigitte sprichst, so sage ihr, sie hätte mir etwas von
einem verbissenen und verrückten Frauenzimmer erzählt, und Du
kämst nun, um Dich trösten zu lassen, wie sie es mir versprochen
hätte. Paß mal auf, was sie Dir antworten wird. Jetzt aber
laß mich allein, ich bin müde nach der Freude und will schlafen.“
Das war zwar nicht wahr, aber Konrad hoffte, sein alter
Freund würde der Braut noch im Hause begegnen und sich mit
ihr aussprechen.
Pehr lachte. „Nee, Fensterpromenade will ich alter Esel
nun zwar nicht mehr machen, aber es ist gut, wenn Du Dich
ruhen willst. Derweilen werde ich mich in Staat werfen und
fragen, ob der Herr Pfalzgraf meine Meldung entgegennehmen will.“
Als Lund klirrenden Schrittes der Treppe zuschritt, trat
ihm aus der Thüre des Pfundmacherschen Zimmers Brigitte,
auf deren Wangen Blässe und Röte in der Erregung wechselten,
verschämt entgegen. Sie hatte sich bezwungen.
„Herr Leutnant Lund,“ flüsterte sie mit gesenkten Blicken,
„darf auch ich Ihnen zu der großen Ehre meine Glückwünsche
darbringen?“
Über das tiefgebräunte Gesicht des alten Kriegers ging es
wie ein Wetterleuchten.
„Brigitte,“ stotterte er, „kannst Du mir verzeihen? Sieh,
ich habe keine Ruhe gehabt in all' den langen Jahren, des großen
Unrechtes wegen, das ich an Dir begangen, aber —“
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