Objekt: In Memoriam Adolf Bartning

Die Frage ergibt sich von selbst: Was hat das eigent- 
lich zu bedeuten? 
Die Theorie, auf die sich die ganze Hauserlegende 
stützt, oder, wenn Sie lieber wollen, die Hypothese lautet so: 
Die Gräfin Hochberg, von der uns erzählt wird, daß 
sie sehr hübsch, sehr liebebedürftig und liebenswürdig, 
außerdem bodenlos verschwenderisch und unordentlich 
gewesen sei, soll ihren Ergeiz darein gesetzt haben, unter 
allen Umständen ihre Nachkommenschaft auf den badischen 
Thron zu bringen, und zu diesem Zweck vor keinem Mittel 
zurückgescheut sein. Sie habe den 1812 geborenen Erb- 
prinzen, ältesten Sohn des Großherzogs Karl (vgl. die 
Tafel) beseitigen wollen und auch wirklich beseitigt, aller- 
dings nicht, was ja wohl einfacher gewesen wäre, indem sie 
das Wickelkind töten, sondern indem sie es mit 
einem sterbenden Kind in der Wiege vertauschen ließ. Nun 
blieben freilich immer noch die Markgrafen Friedrich und 
Ludwig als die nächsten Thronerben, und es stand nach 
wie vor vollkommen offen, ob die Hochberger Linie jemals 
zum Zug kommen würde. Außerdem wurde 1816.dem 
Großherzog Karl der zweite Sohn Alexander als Thron- 
anwärter geboren. Man munkelt jedoch — es ist das 
eine bloße Meinung ohne jeden Beweis, aber diese Meinung 
sitzt im badischen Volk bis heute unzerstörbar fest — 
daß zwischen der Gräfin Hochberg und dem Markgrafen 
Ludwig vertraute Beziehungen vor und nach der Ehe- 
schließung dieser Dame mit Karl Friedrich bestanden 
hätten und daß die Hochbergischen Kinder in Wirklich- 
keit gar nicht von dem alten Karl Friedrich, sondern vom 
damaligen Markgrafen Ludwig stammten. Beweise dafür 
gibt es wie gesagt nicht; jedenfalls aber wird von den Ver: 
fechtern jener Hypothese behauptet, die Gräfin Hochberg 
und Ludwig seien darin einig gewesen, die ebenbürtige
	        
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