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wechslung von -ig und -lich in schellich (aufgeregt I 13, schelliger
I 88), helich (müde == hellec, II 21) hertmewlich (I 21); richtig
aber ist billich (II 17, 43, 53, 56 C, A billg : willig).
Aus den gleichen Gründen umgekehrt
g = ch, wie zu erschliefsen ist aus den schon 8. 31 und 34
besprochenen Verbindungen -Ligkeit (für -lich-heit, analog zu -igkeit
= -ig-heit) und -Ling (für -Lich'n, analog zu -ing = -ig’n) in freund-
ligkeit (X 48), heimligkeit (I 11, 48), höfligkeit (I 22), heuß-
ligkeit (1 46) etc. und in fröling (II 10), höfling (I 30), ehling (146),
köstling (X 24, II 33).
g = h vorerst nach alter Weise in den Particip. gediegen,
versiegen, geziegen (II 17:, 58 :; mhd. digen, sigen, zigen von dihen,
sihen, zihen; — Weinh. 8. 203, 337) und geschlagen (I 23, 59,
65 ete.), gezwagen (I 60, II 130, von mhd. twahen waschen. — $. 334);
doch haben zwagen und schlagen (mhd. slahen, slän; Prät. sluoc,
slagen, geslagen) das g auch in den Präsensstamm aufgenommen
(I 28, 39, 58, 24, 54, 60, 64, II 56 etc. — nur er schlecht, ir
schlacht erinnern noch an das ursprüngliche Ah; vd. bei h, ch $.38 m.;
ebenso Inf. zwagen I 262, doch auch sie zwecht; cf, handzwehel
I 8. — Auch bei Luther noch schwankend schlahe und schlage,
schlehest, schlegt); im Auslaut bei zwerg (I 43: berg, mhd, dwörch,
-hes, ahd. dwerah zwerch, eine Verhärtung der Spirans, die bei der
Schreibung fluchs I 21 für sonstiges flucks — flugs noch durch die
Aussprache zu vollziehen ist; vd, 8. 31).
8 =— j im Anlaut beim Verb, jehen vor i, wie mhd.; also er
gicht (II 127; Weinh, 8. 202); umgekehrt j = g in jech (IT 45),
wofür sonst und mhd. gech (I 15, gehling II 28, 29).
3) zz = tt, d: 8. 41.
geitz (II 16, geytzig 11 26, geitzigkeit I 10; mhd. git, gitee;
tz, durch das Verb. gitesen sich einschleichend, erst mit Beginn des
Nhd.); seufftzen (II 86, 120, mhd. siwften, woneben schon siufzen,
wahrscheinlich Weiterbildung von jenem durch s oder z, wie schiüu-
zen von schiuhen); trunckenboltz (I 61 = trunkenbold, mit Nach-
ahmung von hagestolz = hagestalt, das, in der That wol durch
Verkennung der Etymologie an stolz angelehnt, als Verschiebung
einer sächs. Form erschien); zwagen (I 60, rr 130, mhd. twahen,
aha. duahan, goth. thvahan; dazu handzwehel, hantzweel I 8) und