Volltext: Stundenbuch für den Gebrauch in England – Nürnberg, STN, Solg. Ms. 4. 4°

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An steirischen Weinen lagerten daselbst: „Pettauer- und Lutten— 
berger neben rothem Leibnitzer; von oberländischen Weinen aber 
Neckerwein, rother und weißer Rankwein und Eckwein. 
Von österreichischen Weinen: der ja noch heute in bestem Ruf 
stehende Klosterneuburger, dann Dornbacher, Arnstorfer, Traismaurer 
und Oberwöblinger Weine. Die letztgenannten stammten von Salz— 
burger Herrschaften in Nieder-Oesterreich. 
Was die Biererzeugung anbelangt, so nahm die Zahl der 
Brauhäuser und folglich auch des Consums, insbesondere unter dem 
Erzbischoff Mathaeus Lang beträchtlich zu. Eines der ältesten war 
wohl das noch bestehende Bräuhaus beim Osterthore, jetzt Gabler, das 
zwischen 1493 und 1500 und noch später Eigenthum des Bürger— 
spitales war. Sehr alt ist auch das Bränwerk in Kaltenhausen, aus 
welchem das „gemain Bier“ zum Hofkeller geliefert wurde; es lagerte 
daselbst aber auch eine höher geschätzte Gattung „das Ainpekisch Pier“ 
ein Exportgetränke, mit dem bekanntlich Herzog Georg von Sachsen 
den Reformator Dr. Martin Luther nach der denkwürdigen Verhandlung 
auf dem Wormser Reichstage erquickte. Der von Friedr. Pirckmayer 
citierte erzbischöfliche Haushofmeister gibt den Bedarf der fürstlichen 
Hofhaltung für eine Woche (vom 15. 222. Jänner 1589) an Wein 
auf nicht weniger als 72 Eimer und 191/, Viertl (ein Viertel — 
1Maß), an Bier auf 19 Eimer und 16 Viertel an. 
v. 2885. UUnd all Ding um ein ringen Pfennig. 
Das reichste Materiale über die Lebensmittelpreise in Salzburg 
vor Wolf Dietrich stellt Hübner in seiner Beschreibung der Haupt— 
und Residenzstadt Salzburg, II. Bd., Pp. 134 ff., zusammen. Darnach 
kostete im J. 1442 ein Faß des besten Rheinweines nur 2 fl. Nach 
der Satzung Erzb. Sigismunds J. vom Jahre 1460 sollte man für 
1 Pfund Rindfleisch nicht über 5 Helbling geben, für 5 Eier nicht 
über 2 Pfennig. Freilich waren auch die Arbeitslöhne dem entsprechend 
sehr niedrig. So erhielten die Maurer— und Zimmerleute für einen 
Tag 18 Pfennig und nach St. Gallentag 14 Pfennig, ein Taqwerker 
10 Pfennig. 
Zillner theilt in seiner Geschichte Salzburg, II. Bd., p. 637, 
aus urkundlichen Nachrichten über die Verproviantierung der Festung 
im Jahre 1530 mit, daß damals 1 Pfund Schmalz 10 Pfennig, 
1 lebender Ochse 8 7 Pfennig, 1 Schaf 3 Schilling 6 Pf. ein 
Schaff Weizen 19 Schillinge kostete. Für einen Eimer Kaltenhausner
	        
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