ᷓ. Xα.
oels sind von herrlicher Stuccator⸗Arbeit, welche Carl Brentano in den Jah⸗
ren 16062 und 1663 eee hat. Es ist merlwuͤrdig, daß man in dieser
Firche schon 1524 angefangen hat, den unverstaͤndlichen lateinischen Gesang
u verbannen, und besonders bey Haltung des heil. Abendmahls deutsch zů
Ingen, welches hauptsaͤchlich ein aufgeklaͤtter und muthiger Kaplan, Andreas
Dober, veranstaltet und in einem Paar Schriften vertheidiget hat. In der
Sakristey ist eine zahlreiche Bibliothek befindlich, welche von den beiden Pre⸗
digern Werner und Wellhammer, und dem Senior Groß, gestiftet wor⸗
den. Diese Kirche hatte seit der Reformation:
Ire — — 17.
iakonen — — 1igʒ.
und helldenkender Mann, das Kloster dem Magistrate. Nach des Hrn. von
maurt Seschreibung von Nuͤrnberg soll D— Luther in dieser Kirche gepre⸗
digt haben, und zwar, als er 1917 vom Keichstage zu Augsburg nach
uuß reisete. Allein, es ist schlechterdings unerweißch, daß Luther jemals
in unsrer Stadt geprebigt hat; uͤberdieß kam er erst, wie allgemein bekannt
ist / im October des 1518ten Jahrs zu Augsburg an. — Die Kirche ward
nebst dem daran stehenden Gymnasium A. 19906 den Imlii ein Raub der
RX und man verlegte den Gottesdienst in die vormalige Dominikaner
irche. Im Jahr 1711 ward sie zu bauen angefangen, und 1718 am
r2 Sonntag nach Trinitatis eingeweihet. Doch siehen noch drey alte Kapel⸗
jen. Auf dem Aitar ist eine herrliche Mahlerey vom Vandyk, welche man fuͤr
unser bestes Altarblatt haͤlt. Hinter dem Altar steht ein messingnes Monu⸗
ment des beruͤhmten Augsburgischen Bischofs, Christophs von Stadion,
weicher allhier 1543 starb, und dessen Eingeweide in dieser Kirche begraben
worden. Die 16057 in dieser Kirche angefangene Fastenvespern hat Joh.
Friedr. von Wimpfen, Losungrath, gestiftet. In einer geschriebenen Nach⸗
ich heißt es von hm: „Er war ein Heuchler, hat dem Aerario etliche tau⸗
„fend Gulden entwendet, und ist endlich in carcere auf dem Wasserthurm,
iolenta morte, non per se ipsum- sed alterum facta, gestorben. / —
Seit der Reformation standen an dieser Kirche:
8 — — 20.
Diakonen — — 154.
Kirche zu Sankt Narien.
Anm 1356 ward diese Kirche an die Stelle der auf Kaisers Karl IV. Be⸗
fehl 1349 abgebrochenen Juden⸗Schule zu bauen angefangen, und 1361
ꝛingeweihet; da denn dieser Fuͤrst das Heiligthum von Prag hieher bringen,
ind es auf dem Umgange dieser Kaiser-Kapelle, der eigentlich Marien⸗Sagk
— —7 Gegenwart am 1aten Tag nach dem Charfreytage dem Volke
eigen ließ. Das kuͤnstliche Uhrwerk uͤber diesem steinernen Gang hat 1520 ein
hiesiger Schlosser Namens Hanns 336 und die Bilder, deren jedes zween
nd Linen halben Schuh hoch, von Kupfer und sauber uͤbermahlet ist, der kuͤnst⸗
iche Kupferschmidt / Sebastian Lindenast, verfertiget. Der Kaiser sitzt auf
dem Thron; vor ihm stehet der Herold; die sieben Kurfuͤrsten, hinter ihnen
er Tod, gehen um ihn herum. Oben ist eine Kugel, die sich nach den Ver⸗
inderungen des Monðblichts drehet. Die Kirche seibst hat viele sehr kuͤnstliche
Statuen, auch schoͤne geinahlte Fenster, hauptsaͤchlich im CThor, und der Hoch⸗
Ntar herrliche Gemaͤhlde von sehr alten Meistern. In der Mitte steht das
dortrefliche Marienbild von Veit Stoß, durch Hrn. Jakob Welser 1504 ge⸗
diftet. In der Sakristen steht eine kleine Buͤhersammlung, die aber einge⸗
chlossen ist. An dieser Kirche waren seit der Reformation:
Prediger — — 22.
Diakonen — — 61.
Kirche zum heil. Geist im neuen Spital.
Ne heißt der Spital zum heil. Geist, zum Unterschied von dem Elisa⸗
bethen⸗Hospital im deutschen Hauß welcher schon An. 1292 gestiftet
worden ist. Daß ihn der reiche Schultheiß, Conrad Groß, sonst auch
Hainz genannt, erbauet hat, ist bekannt. Der Grund zur Kirche ward 1331
gelegt, der Bau 1341 vollendet, und 1487 eine Erweiterung derselben vor⸗
genommen. Zum Thurm ist 1557 der Grund gelegt worden. Oben im
Thor der Kirche haͤngt die Kiste mit den Reichs⸗Heiligthuͤmern, und in der
Kapelle uͤber der Sakristey werden die Reichs⸗Insignien gfvewahret. Wenn
man von dem sogenannten Bau in die Kirche geht, so sieht man an der Stie⸗
ge, die zur Emporkirche fuͤhrt, eine merkwuͤrdige Mahlerey aus dem 13ten
Jahrhunderte. Das schoͤne Altarblatt, von Dan. Preißlein gemahlt, stellt
die Sendung des heil. Geistes vor. Decke, Kanzel und Altaͤr dieses Tem⸗
Kirche