Volltext: Zweite Fortsezung meines Magazins von verschiedenen Sachen (2)

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studirten. und die den bezeichnenden Namen »Nürn- 
berger Bierinsel« führte. Toll genug mag es manchmal 
daselbst zugegangen sein, denn wer kennt nicht die 
Worte Schiller’s in »Wallenstein’s Lager« unter Bezug 
auf den Herzog von Friedland, der sich Studiums 
halber dort aufhielt. 
„Ja, er fing’s klein an und ist jetzt gross; 
Denn zu Altdorf im Studentenkragen 
Trieb er’s, mit Permiss zu sagen, 
Ein wenig locker und burschikos. 
Hätte seinen Famulus bald erschlagen. 
Wollten ihn drauf die Nürnberger Herren 
Mir nichts, Dir nichts in’s Carcer sperren; 
’s war just ein neugebautes Nest, 
Der erste Bewohner sollt’ es taufen. 
Aber wie fängt er’s an? Er lässt 
Weislich den Pudel voran erst laufen, 
Nach dem Hunde nennt sich’s bis diesen Tag; 
Ein rechter Kerl sich d’ran spiegeln mag. 
Unter des Herrn grossen Thaten allen 
Hat mir das Stückchen besonders gefallen.“ 
Die Universität Altdorf bestand bekanntlich fast 
200 Jahre und gingen viele grosse und bedeutende 
Männer, namentlich auch von Nürnberg, aus ihr hervor. 
Die Entstehung des Städtchens ist, wie es fast 
bei allen alten Orten der Fall ist, in sagenhaftes 
Dunkel gehüllt. Die ersten Herren Altdorf’s, welche 
bekannt sind, waren die Burggrafen von Nürnberg zu 
Mitte des 12. Jahrhunderts. Erst vom Burggrafen 
Albrecht dem Schönen wird berichtet, dass er Altdorf 
nebst zugehörigen Orten im Jahre 1360 durch Kauf in 
seinen Besitz brachte. Schon nach Umfluss von 
12 Jahren, 1372, kam Altdorf in andere Hände und 
zwar an den fernen Herrscher Pommern’s, den Herzog 
Suantibor. Kurz zuvor stiftete die Wittwe Albrecht’s 
des Schönen in Altdorf einen Wochenmarkt und sieben 
Jahrmärkte. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts wurde 
das Städtchen nach damaliger Art befestigt und mit 
Mauern umgeben. Aus dieser Zeit stammt auch die
	        
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