—_— 101 —
ihn vor den zünftigen Meistern rein waschen sollte. Für
lie Zukunft muss er eidlich geloben. den Handel mit Blei-
stiften aufzugeben. —
Nach diesen Bemerkungen über die Organisation des
Absatzes und die Aufrechterhaltung derselben sollten jetzt
einige Daten über die Ausdehnung des Absatzes in
geographischer wie in quantitativer Hinsicht
gemacht werden. Leider gilt hierüber für die zweite
Periode dasselbe wie für die erste.)
Es wird uns berichtet, dass in jener Zeit die Nürn-
berger Fabrikate exportiert wurden nach der Schweiz,
naclı Italien und Spanien, ?) Frankreich, Holland, die
Niederlande, sowie nach dem ganzen Norden, 3) früherhin
auch nach Böhmen, Österreich und selbst (in ordinären
Sorten) nach England,‘) dem damaligen Hauptsitz der
Bleistiftindustrie.
Die Preise waren aber auch sehr niedrige (freilich
nicht zum Vorteil ihrer Qualität); eine Preisliste aus dem
Jahr 1796°) gibt ordinäre Sorten zu 21, 3,4, 5, 6, 7, 8kr.
pro Dutzend an; bessere, sogenannte englische Blei-
stifte°) kosteten 12, 15. 20. 24, 30. 36 und 48 kr. pro
HNutzend.
Noch weit schwieriger ist es, über die exportierten
Quantitäten auch nur einigermassen Sicheres zu sagen,
Soviel scheint jedoch festzustehen, dass eine Zeit lang der
Absatz und damit die ganze Industrie wirklich in Blüte
gestanden hat; dies waren im Allgemeinen die 80er und
1) vgl. Seite 40 ff.
9) Gatterer a. a. OÖ. I. p. 515.
3) J. Scharrer, Bericht über den Nürnberger Handel 1843. p. 4.
4) Akten der Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer In-
lustrie in Nürnberg Nr. 158: verschiedene Gewerbe; Gutachten des
Marktvorstehers Huber p. 1.
5) Der Nürnberger Handel. Leipzig 1807. p. 96 bzw. 230.
8) vgl. Seite 32.