Metadaten: Die neue St. Peterskirche in Nürnberg

erliess die Kirchenverwaltung noch im selben Jahre ein Preisaus- 
schreiben, das eine rege Beteiligung hervorrief. Mit dem ersten 
Preise wurde von den Preisrichtern der Entwurf des Architekten 
Josef Schmitz bedacht, der, ein Schüler des Altmeisters von 
Hauberrisser in München, fast ausschliesslich als Kirchenbaumeister 
‘:hätig ist und neben der örtlichen Leitung der Wiederherstellungs- 
arbeiten an St. Sebald bereits eine Reihe von monumentalen 
Kirchenbauten hauptsächlich in Unterfranken geschaffen hatte; 
dessen Pläne wurden zur Ausführung bestimmt. Der zweite Preis 
wurde den Plänen des Professors Conradin Walther, der 
dritte Preis dem Architekten O0. Seegy zugesprochen. Nachdem 
die Entwürfe die allerhöchste Genehmigung gefunden und auch mit 
dem Stadtmagistrat wegen einiger in den, wie oben erwähnt, 
gekauften Bauplatz hereinragenden Grundstücke ein zufrieden- 
stellendes Abkommen getroffen war, glaubte man im Januar 1895 
lem Ziele nimmer fern zu sein, 
Aber noch einmal sollte der Anfang der Bauarbeiten hinaus- 
zeschoben werden. Die Höhe der Kostenvoranschläge erweckte 
nämlich in einigen ängstlichen Gemütern ernste Bedenken gegen 
den Beginn des Baues. Und in der That wäre es zu gewagt gewesen, 
ıhne weiteren Rückhalt mit dem Bauen anzufangen. Auf Vorschlag 
des Pfarres Kreppel kam man deshalb überein, die Erhebung einer 
Kirchengemeindeumlage in die Wege zu leiten. Die Kgl. Regierung 
stimmte dem Verlangen zu und ordnete die Wahl einer Kirchen- 
zemeinderepräsentation an, welche noch im Jahre 1895 zusammen- 
:rat und die Erhebung einer Kirchensteuer im Betrage von 8°%o der 
Staatssteuer beschloss. Nach erfolgter Genehmigung wurde diese 
Steuer zum erstenmale im Jahre 1896 durch die Kgl. Rentämter ein- 
zehoben. Dieser Einrichtung verdanken wir es, wenn wir ohne 
Sorgen der Zukunft entgegensehen können: die uns von der Kgl. 
Versicherungsanstalt in Ansbach zur Vollendung des Kirchenbaues 
zeliehene Summe wird durch die Kirchensteuer in verhältnis- 
mässig kurzer Zeit abgezahlt sein, wobei erwähnt sein mag, dass 
der Ertrag jener Steuer bisher von Jahr zu Jahr um Bedeutendes 
zewachsen ist. 
Ein neues Hindernis trat aber dem Kirchenbau entgegen, als 
lie Bodenverhältnisse des Bauplatzes genauer geprüft wurden. Hie- 
bei zeigte es sich, dass die Fundierung der Kirche wegen des feuchten 
Untergrundes ausserordentlich viel Kosten verursachen würde. So 
:auchte noch in letzter Stunde der Plan auf, einen anderen Bauplatz 
zu Wählen. Man entschied sich für den höher und freier gelegenen 
Platz zwischen der Kirchen-Harsdorfer- und Regensburgerstrasse, der
	        
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