Volltext: Die Schweden in Nürnberg

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Erstaunt und erschrocken sah die Gescholtene ihre junge 
Herrin an, die nun, ihrer Heftigkeit sich schämend, zu jener heran⸗ 
trat und ihr, wie um Vergebung bittend, liebkosend über das 
Haar fuhr. 
„Ich vergaß mich, Brigitte, aber Du hast mir, ohne es zu 
wollen, wehe gethan; vergiß, was ich gesagt habe.“ 
Dann drehte sich Helena Elisabeth nach dem Fenster um, 
damit ihre Vertraute aus der Kindheitszeit nicht die beiden schweren 
Thränen gewahren sollte, die ihr die Wangen herunterliefen. 
Leise stand Brigitte auf und umarmte zärtlich den Hals 
ihres Lieblings. 
„Gewiß, Kind, ich ahnte nicht, daß ich Dich mit meinen Worten 
verletzte. Es wird nie wieder geschehen.“ 
Freundlich drehte sich das junge Mädchen zu ihr um, gab 
der Getreuen unter Thränen lächelnd einen Kuß, dann schob sie 
sie zur Thür hinaus. Sie mußte allein sein. 
Brigitte aber machte draußen ein ungeheuer verschmitztes 
Gesicht. Jetzt freilich kannte sie sich aus. Aber wie war das 
so schnell gekommen, und was mochte dann nur vorgefallen sein, 
ohne daß sie davon eine Ahnung hatte? Hm, hm! Ja die Soldaten! 
Sie konnte ja auch ein Liedchen darüber singen. Nun, die 
bleichen Wangen würden hoffentlich bald wieder blühen, und der 
ernste Oberst in Kürze wieder lachen und scherzen. Kein Miß— 
verständnis ist ja so groß, daß es nicht zu heben wäre. Auch das 
wußte sie zu genau. 
Kopfschüttelnd ging sie an ihre Arbeit. 
Als Hans zufällig am Vormittag den Roßmarkt herunter⸗ 
schlenderte, sah er aus dem Hause des Pfalzgrafen einen gar 
stattlichen Offizier in Gala heraustreten. Es war merkwürdig, 
die schwedischen Herren kannte er doch sonst alle schon von fern. 
Zwar kam ihm jener auch so bekannt vor, aber da er zunächst sein 
Gesicht nicht sehen konnte, wußte er ihn in seinem Gedächtnis 
nicht unterzubringen. 
Da der Offizier vor dem Hause stehen blieb, so beschleunigte 
der neugierige Hans seine Schritte. Vorläufig sah der Betreffende 
noch immer, wie mit Absicht, zu Boden. Ein breitkrempiger 
Federhut verdeckte fast ganz seine Gesichtszüge, nur einen mächtigen, 
starr aufgewichsten Schnurrbart konnte man erkennen. 
Als Hans nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war, 
hob der schmucke Reiteroffizier plötzlich das Haupt und sah den 
Praunfalkschen Knecht lächelnd an.
	        
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