Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1917 (1917 (1919/20))

8 
n 
bp. 
N 
si⸗ 
Nn 
d 
8 
9 
*2 
ie 
N 
J 
iI 
⸗ 
J 
Schulen 
131 
Schulklassen nicht benutzt werden. Ab 8. Februar 1917 mußte der Badebetrieb wegen Kohlen— 
mangels ganz eingestellt werden. Im ganzen wurden 49 737 (486 429) Bäder verabreicht. 
Waldschule. Der Unterricht der Pfleglinge, welcher von der Stadt stets einer 
Lehrerin übertragen wird, dauerte im Sommer 1917 vom Mai bis August. 
Ferienkolonien. Seit Gründung des Vereins für Ferienkolonien (1881) konnten 
9898 Kinder in Landkolonien, 808 ins Ferienheim Weißenburg aufgenommen und 1110 in 
Solbädern untergebracht werden. Im Jahre 1917 konnte 406 (454) Kindern — 1983 (280) 
Knaben und 218 (224) Mädchen — in 5 Landkolonien bei Gastwirten (Altenthann, Grüns— 
berg, Heilsbronn, Hüttenbach und Sollenberg) Aufnahme verschafft werden und zwar den 
Knabeun und einem Teil der Mädchen vom 16. Juli bis 6. August und dem Rest der Mädchen 
vom 9. bis 830. August. Außerdem konnten noch 80 Kinder auf 6 Wochen in das Solbad 
Kissingen verbracht werden. 
Die Gesundheitsverhältnisse waren durchwegs sehr günstig. Ernste Erkrankungen und 
Unglücksfälle kamen nicht vor. Die Gewichtszunahme war in allen Kolonien überraschend 
hoch; nur 1 Kind ist sich im Gewicht gleichgeblieben und nur 1 hat abgenommen. Das 
Betragen der Kinder war mit wenigen Ausnahmen sehr lobenswert. 
In der Ferienkolonie Bad Kissingen waren nur Kranke untergebracht, strophulöse 
Kinder, solche mit Herzfehlern, Augen- und Ohrenentzündungen und Rekonvaleszenten ven 
schweren Krankheiten. In sechswöchentlicher Badekur, unterstützt durch reichliche gute Ernährung, 
wurden bei allen Kindern die besten Resultate erzielt. Das Ferienheim Weißenburg, welches 
seit Kriegsbeginn als Reservelazarett in Benützung steht, konnte auch im abgelaufenen Jahr: 
seinem Zwecke nicht dienstbar gemacht werden. Auch mit der Erbauung des 2. Ferienheims, 
des Alexander Wacker-Hauses in Roth, muß bis nach Ende des Krieges zugewartet werden. 
An außerordentlichen Zuwendungen gingen dem Verein zu: 20000 Stiftung des 
Herrn Reallehrers Leonhard Martin, außerdem Zuwendungen in Beträgen von 100-5 000 Ab. 
Von der Stadt wurden der Kommission zur Auswahl der Kinder. wie in den Vorjahren, 
entsprechende Räume zur Verfügung gestellt und außerdem ein Zuschuß von 4000 (4 000) M 
gewährt. Näheres ist aus dem Bericht des Vereins für Ferienkolonien armer kränklicher 
Schulkinder in Nürnberg zu ersehen. Auch der bayerische Frauenverein vom Roten Kreuz 
verschaffte im Berichtsjahre wieder einer größeren Anzahl aus den VIlI. Klassen entlassener 
Mädchen die Wohltat eines dreiwöchigen Landaufenthaltes. 
Ferienspaziergänge. Es nahmen daran 452 (540) Kinder unter Führung von 
Lehrern teil. 
Ferienwanderungen. Da solche auch 1917 nicht unternommen werden konnten, so 
wurden die für diesen Zweck in den beiden Vorjahren von den städtischen Kollegien 
genehmigten Beträge von je 800 A6 auf den Kredit für Unterbringung kränklicher und 
erholungsbedürftiger Kinder im Walderholungsheim Rückersdorf überwiesen. 
5. Verschiedenes. 
Besondere Maßnahmen der Kinderfürsorge während des Krieges. Die Tätig⸗ 
keit des Kriegsfürsorgeamtes V war die gleiche wie bisher. 
Am 1. Janur 1917 waren vom Vorjahre her noch 840 Kinder in Krippen und Kinder— 
bewahranstalten untergebracht; dazu kamen die im Laufe des Jahres versorgten 1494 Pfleg⸗ 
linge, so daß im ganzen 2334 Kinder mit 287 792 Verpflegungstagen der Fürsorge unterstellt 
waren. Von diesen wurden in den hiesigen Anstalten 2120, in auswärtigen 214 verpflegt. 
Außer den Verpflegungskosten wurde auch noch das Schulgeld für in Kinderhorten beaufsichtigte 
vorschulpflichtige Kinder übernommen; auf diese Weise wurden noch 487 Kinder mit 78295 
Unterbringungstagen versorgt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.