Volltext: 1834-1884 (2. Band)

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Hypothesen. 
5) Gebeth wider alles Unglück und Widerwärtigkeiten. 
5) Gebeth zu der heiligen Mutter Gottes Maria. 
7) Kräftiges Gebeth zu den 7 heiligen Himmelsriegeln. 
8) Gebeth zu dem wunderthätigen Gnadenbilde Mariä. 
9) Gebeth zu Jesu, Mariä und Joseph. 
10) Andächtige Verehrung des heiligen Nagels. 
11) Seufzer eines zerknirschten Herzens. 
12) Worte aus dem Herzen mit Vertrauen auf die Fürbitte der 
Jeiligsten Jungfrau.“ 
Den 3. Juni 1831 kam Hickel von dieser Entdeckungsreise — 
er hatte sie bei Schrobenhausen, wo in der Nähe (zu Hohenwarth) 
ein Pfarrer namens Wolfgang Otto Hauser lebte!)), angefangen — 
nach Ansbach zurück. Nürnberg erhielt den so wichtigen Bericht am 
LI. Juni. Man that aber nichts, denn Kaspar sprach dazumal besser 
ungarisch als bayrisch. Ja Hickel selbst wußte mit seinen äußerst 
wichtigen Indizien nichts Besseres anzufangen als — überall in der 
Gegend nach Schlössern umzuschauen. Natürlich fand er dort von 
Kaspars Mutter keine Spur. 
Werfen wir jetzt einen prüfenden Blick auf die verschiedenen 
critischen Theorien, die man zur Lösung des Rätsels aufgestellt hat. 
1) Kaspar Hauser istein verborgen gehaltener Pfaffen— 
Pprößling gewesen. Diese Ansicht ist wohl die allerälteste, denn 
sie wurde schon von der ersten Denunziantin in Nürnberg vertreten 
(I. S. 532), und veranlaßte eine entsprechende Untersuchung „an 
Ort und Stelle.“ Den 14. Juni 1830 fuhr eine durch den Polizei— 
soldaten Hirsch geschützte Kommission (v. Röder und Ellinger) morgens 
6 Uhr mit Kaspar nach Neumarkt. Die Fahrt „griff ihn sehr an.“ 
über die Gegend bemerkte er: „Hier giebt es überall so schreckliche 
Berge und lauter Wald. Aus einer bergigen Gegend kann ich aber 
rimmermehr nach Nürnberg geführt worden sein, und ich mußte es 
) Den 16. März 1831 requirierte das Kgl. Kreis- und Stadigericht Nürn— 
derg das von Kaspar mitgebrachte „Papierchen mit Goldsand zum Stippen“ 
I. S. 5, Nr. 13, vgl. S. 25 Anmerkung), um chemische Vergleiche mit des Pfarrers 
Streufand anstellen zu lassen.
	        
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