Objekt: Martin Behaim, der erd- und himmelskundige Seefahrer

56 
wogen wären, und seiner Herrschermacht unterthänig sein 
wollten. Sie baten den Diogo Kano, sie in der Kunst 
des Reitens auf diesen schmucken Tieren, wie es ihnen 
durch einen Portugiesen vorgemacht war, ferner zu unter⸗ 
weisen. Als Gegengabe boten sie dem Geber einen mäch— 
tigen Vorrat herrlichsten Elfenbeines, sowie einige Zier— 
stücke aus echtem Goldblech, das sie selbst als Schmuck 
an ihrem Halse trugen. 
Diogo Kano selbst beschloß, noch einige Tage bei 
den Maurenkönigen zu verweilen, indem er hoffte, daß 
noch andere, ähnliche Fürsten sich bei ihm einstellen wür— 
den. Der Verkehr mit der Küste und den Schiffen er— 
schien von hier aus nicht zu beschwerlich. Einer von den 
Priestern, welche sich mit eingeschifft hatten, erbat vom 
Oberbefehlshaber die Erlaubnis, als Missionar auch für 
später im Lande der Heiden bleiben und sie im Christen— 
tum unterweisen zu dürfen, eine Bitte, welcher natürlich 
gern gewillfahrt wurde. 
Martin Behaim ging mit einem kleinen Teile der 
Mannschaft nach dem Strande zurück, teils um auf den 
vor Anker liegenden Schiffen nach dem Rechten zu sehen, 
teils um, über die Lage des Landes und besonders der 
Küste Messungen anzustellen und über die ganzen Ver— 
hältnisse, über Klima und Boden, Tiere und Pflanzen in 
dem Königreiche Gambia, soviel man darüber in Erfahrung 
bringen konnte, Aufzeichnungen zu machen. Von verschie— 
denen Punkten des Küstenstriches, besonders von dem Felsen 
des Grünen Vorgebirges aus nahm er die Sonnenhöhe 
auf und berechnete aufs genaueste die geographische Lage 
des äußersten Westens von Afrika. Dazu hatte er die 
praktische Aufgabe übernommen, die aus Elfenbein be— 
stehende Gegengabe der Mohrenfürsten in den Schiffen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.