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indem er sich Cocles nannte.) In den Kreis der Nürn-
berger Studenten, der 1465 zu Padua lebte und strebte,
führt uns auch die in den letzten Jahren wiederholt her-
ausgegebene und besprochene kleine Studentenkomödie, in
der die Streberei eines Kandidaten bei studentischen Wahlen
in ein paar Scenen gegeisselt wird; Nürnberger stehen
gegen Nürnberger: ‘audio conterraneos no/tros Padue fibi
invicem contrariari et comedias inter /e in detrimentum horum
sorum conficere’®). Über zwei der beteiligten Nürnberger,
Cubelmacher und Glockengisser, ist freilich überhaupt nichts
Näheres zu ermitteln, geschweige denn etwas, was uns über
ihr Verhältnis zum Humanismus unterrichtete; der gute
Held aber ist Johannes Pirckheymer, den wir schon früher
in Bologna trafen, der Vater des berühmteren Willibald;
seine humanistischen Bestrebungen habe ich anderwärts
xurz zu würdigen. gesucht.“) Der böse Streber, dem jedes
Mittel recht ist, das ihn seine Zwecke erreichen lässt, ist
Dr. Conrad Schütz. Auch für seine humanistischen Nei-
gungen sprechen verschiedene Umstände. Er ist Jurist —
‘arcium et viriusque Juris doctor’ nennt er sich übrigens —,
aber er putzt seine Rechtsgutachten nicht nur mit Rechts-
titeln, sondern auch mit antiken Citaten aus®°); er verkehrt
mit Hermann und Hartmann Schedel®), und der erstere
empfiehlt ihn sogar in einem besonderen Schreiben an
einen durchaus humanistisch gesinnten Freund, den Augs-
burger Stadtschreiber Valentin Eber.”)
1) ADB. 19, S. 94,
2) Zuletzt her. v. Bolte, ZVLG. N. F. 1, S. 77—84,
3) Schedels Briefwechsel S, 126; diese Stelle bestätigt, wie J, mit
Recht hervorhebt, die von Bolte angesetzte Datierung.
4) Albrecht v. Eyb S. 71£.
5) Vgl. Germania 85, S. 52.
6) Er hat wie sie in Leipzig studiert, wo er im Sommer 1447
‚mmatrikuliert wurde: Matrikel her. v. Erler 1, 8. 160.
7) Schedels Briefwechsel 8. 209.