Full text: Die Reception des Humanismus in Nürnberg

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Schülers des Lorenzo Valla die Überlegenheit der Juris- 
prudenz betonte und zugleich praktisch bethätigte, wie 
man gewisse humanistische Errungenschaften ohne Über- 
treibung in den Dienst gehaltvollerer Wissenschaften stellen 
könnte. So wenig man also Karl IV. bei allem berechtigten 
[nteresse für den böhmischen Auchhumanismus als den 
sigentlichen Vater der deutschen Renaissance wird ansprechen 
Jürfen — dazu klafft die Lücke zwischen jener französisch- 
luxemburgischen Kultur und den entschiedenen Anfängen 
les Humanismus um die Mitte des 15. Jahrhunderts an den 
meisten Stellen allzudeutlich*) —, so wenig war Gregor 
Heimburg geeignet, der Begründer dauernder humanistischer 
Bildung in seinem Nürnberger Wirkungskreise zu werden, 
[talienische Studenten. Hermann Schedel. 
Neue Anstösse sind nötig, damit sich die Aussichten 
der neuen Kultur verbessern. In den fünfziger Jahren 
waren keine Nürnberger auf italienischen Universitäten 
nachzuweisen, im nächsten Jahrzehnt aber beginnt es 
lebendiger zu werden, Im Jahre 1464 geht der berühmte 
Hartmann Schedel nach Venedig und Padua, nachdem er 
von der Leipziger Universität kommend sich einige Zeit 
ın Nürnberg aufgehalten hatte’); aber nicht hier hatte er 
len Antrieb erhalten, an italienischen Hochschulen Huma- 
1) Dass auf der von Burdach a. a. O0. S. 116 und p. VII ange- 
setzten ‘Kulturstrasse’ Prag-Nürnberg keine Spur humanistischen Geistes 
un die Pegnitzstadt gekommen ist, werden wohl unsere Ausführungen 
N ihrer Gesamtheit zur Genüge darthun. 
2) Vgl. Wattenbach, FDG. 11, S. 364 und‘ H. Schedels Briefwechsel 
her. v. Joachimsohn S. 109.
	        
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