Metadaten: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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dem Mö ip Auge aus, so daß dieser kläglich 
dand *. —BV——— herbei und baten 
reign —— für den Frevelmut ihres Bruders, der 
* aing aip daß St. Sebald Erbarmen mit ihm hatte und 
ihm sein ausgeschlagenes Auge wieder einsetzte. ige Leich auf ein— 
Nach einiger Zeit geschah es, daß der heilige Leichnam auf ein 
mal aus dem Schottenkloster verschwand und (sichtlerlich durch eng 
lische Geister, sagt die Legende) wieder nach der Stelle, wo er zuerst 
begraben gewesen war, hinübergetragen wurde. Zwar wurde er wieder 
zurückgebracht, aber immer von neuem wiederholte sich das Wunder. 
Da erkannte man, daß der Körper seine Ruhe nicht mehr in dem 
Schottenkloster haben wollte, man wagte ihn daher nicht weiter zu 
stbren, vielmehr beschloß man an der Stelle, wo er nun wieder liegen 
follte, ein schönes herrliches Münster zu erbauen, das auch jetzt noch steht. 
An seinem Sarge aber geschahen noch viele Wunder, und wer 
aus gläubigem Herzen zu ihm rief, den ließ er nicht leicht unerhört. 
Namentlich aber war er ein getreuer Nothelfer aller Derer, die in 
Gefahr waren zu ertrinken, und von Frauen, die in Kindsnöten lagen. 
So weit die Legende. Was der heilige Sebald für eine historische 
Persönlichkeit gewesen, erfahren wir daraus nicht, wir können auch 
nicht einmal das Geringste darüber vermuten, da uns die Legende 
keinerlei Anhaltspunkte dafür bietet. Doch mag wohl ein frommer 
Einsiedler dieses Namens in der Nähe von Nürnberg, vielleicht nicht 
lange vor 1072 gelebt haben*). Denn zu diesem Jahre berichtet uns 
ein gleichzeitiger Geschichtschreiber (Kambert von Hersfeld), daß durch 
bas ganze Frankenland das Gedächtnis St. Sebalds in Nürnberg**) 
sehr berühmt und gefeiert war und daß alle Tage eine große Menge 
Menschen zu ihm (d. h. zu seinem Grabe) strömten, um durch seinen 
heiligen Beistand von Leiden und Gebrechen erlöst zu werden. Das 
ist die erste Spur, die sich von ihm findet, und es ist wohl möglich, 
baß schon damals eine Kapelle, die seinen Namen trug, in Nürnberg 
gestanden habe. Denn die Peterskapelle, die angeblich früher an der— 
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) Die ungewisse Bedeutung des Namens „Sebald“ hat in einer Zeit, wo 
man sagenhafte Begebenheiten und Personen rationalistisch zu deuten anfing, dazu 
8 den Wunderthäter für einen schlichten Bauer zu erklären, der, weil er sich 
um die Ansäung des Waldes in der Nürnberger Gegend ein besonderes Verdienst 
erworben haͤtte, „Säwald“ genannt worden sei. Als ob es in jenen grauen Zeiten 
nicht Wald genug gegeben haͤtte, daß er noch „gesät“ werden mußte. Daß ein älterer 
Forscher Cochner) den Kultus des Heiligen auf die ehemalige Verehrung eines 
wunderthaͤtigen heidnischen Gottes in diesen Gegenden zurückgeführt wissen möchte, 
erwähnten wir schon oben bei Gelegenheit der Erklärung des Namens „Nürnberg“. 
Nur schade, daß wir von diefem Gott sonst auch gar nichts wissen. Für die Ent— 
stehnng der Heiligenlegende bedarf es jedenfalls dieser Annahme nicht. a ir 
N Beiläaufig auch die erste Erwähnung ·der Stadt bei einem Schriftsteller. 
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