XII.
Rottmann hatte in den ersten zwei Jahren
seiner Amtstätigkeit das Unmögliche möglich gemacht
und sein junges Hopfengeschäft durch eigene Eingriffe
vergrößert. Nun zogen ihn mehr und mehr die
Arbeiten und Sorgen in der städtischen Verwaltung
vom eigenen Handel ab.
Und das Geschäft hätte gerade jetzt einen
kühnen Sinn erfordert, es versprach eine riesige
Ausdehnung und Bedeutung zu gewinnen. Rottmann
sah das wohl, aber auf der einen Seite standen die
eigenen Interessen, auf der anderen Seite die Inter⸗
essen seiner Heimat. Er sagte sich selbst; das Geschäft
könne zur Not sein Prokurist weiterführen, wenn
auch nicht weiter entwickeln, da war seine Arbeits⸗
kraft allenfalls zu ersetzen; in der städtischen Ver—
waltung aber war er unersetzlich. Wer ging wie
er puefichtslos vorwärts, wer sah mit seinem Scharf—
blick
Und Sebastian Rottmann überließ Willmer das
Geschäft und machte ihn zum Teilhaber der Firma.
Eine Erbschaft ermöglichte es Willmer, sich mit
einem kleinen Vermögen an dem Hopfenhandel zu
beteiligen; aber er ward zum ängstlichen Zauderer,
ande sein eigenes kleines Vermögen im Geschäft
teckte.
Der jetzige Kommis Peter Friedrich war nun