Metadaten: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

87 
icher 
— 
e er 
eren 
Jen 
igr'z 
do 
nder 
dielt 
igte: 
und hielt demnächst eine starke Predigt gegen alle Frevler. 
Dabei stellte er den Eppelein voran, nannte ihn des 
Teufels Sohn und sagte: wenn er auch noch so viele 
Kniffe hätt', es komme Eppelein's Zeit doch auch, und 
was er noch so verborgen thäte, es müsse doch alles 
zu Tag. 
Da Eppelein das hörte, heftete er einen Zettel ans 
Frauenthor, drauf stand: 
„Weil der Pfarrer zu Sankt Sebald sagt, es müsse 
alles Geheime zu Tag kommen, will ich mich seiner Zeit 
wohl rächen und das Gegenteil beweisen. 
Eppelein.“ 
e⸗ 
sier 
hin 
ein 
hũ⸗ 
iber 
hte 
m 
X 
aich 
2N. 
en 
as 
t! 
oß 
tit 
se 
27 
ej 
8 
e 
il, 
J. 
Da wußte keiner, was das bedeute, und dachten sie, 
das stehe im weiten Feld. 
Des nächsten Abends aber, als der Pfarrer von 
Sankt Sebald im Beichtstuhl saß und just aufstehen 
wollte, weil er glaubte, es käme kein Beichtkind mehr, 
hörte er doch noch Tritte, und setzte sich wieder. 
Alsbald kniete der, so kam, nieder und beichtete. 
Das war schon nicht das Beste. Da er aber absetzte, so 
meinte der Pfarrer, er sei fertig, und wollte ihm eine 
fromme Lehr' geben, wie er sich ferner vom Jähzorn, 
Spiellust und was er sonst gebeichtet hatte, frei halten 
möchte, fragte aber, ob er denn nie gelogen oder sonst 
noch etliche Sünden auf dem Herzen habe. Entgegnete 
der andere mit Seufzen, er habe wohl gelogen und auch 
sonst noch viele Sünden auf der Seele; aber er fürchte 
sich davor, daß sie bekannt würden. Sagte der Pfarrer: 
„Aber mein Sohn, wie bist du übel berichtet! Weißt du 
nicht, daß ich da bin zum Trost der Seelen, und in 
meiner Brust verschließen muß, was du mir anvertraust, 
so daß ich eh' den Tod erleiden müßt, als verraten, was 
mir anvertraut wird?“ 
„Wenn dem so ist,“ versetzte jener, „so will ich Euch 
mein ganzes Herz eröffnen. Seht, ich bin ein gottver— 
geßner Gesell's Ich hab' hundertmal Trug, List und 
Schalkheit gepflegt. Wo ich reicher Leute Hab' zu gewinnen 
wußte, da' flammte mir sogleich böse Lust im Herzen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.