Metadaten: Alt-Nürnberg

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Albrecht Achilles erstrebte Verfeindung der Wittelsbacher eintreten 
werde. Allmählich aber durchschauten diese das von Albrecht Achilles 
zum Zwecke ihrer Entzweiung in Szene gesetzte Ränkespiel und ihr 
Bund wurde von nun an nur um so fester. 
Um den Pfalzgrafen zur Erfüllung des „blinden Spruchs“ von 
Nürnberg zu zwingen, bildete sich eine gewaltige Koalition, an deren 
Spitze dem Namen nach der Kaiser stand, welche aber thatsächlich 
von dem ruhelosen Albrecht Achilles geleitet wurde. Auf zwei Kriegs— 
schauplätzen, am Rhein und in Franken und Bayern, tobte wildes 
Kriegsgetümmel, verrichtete blinde Zerstörungswut ihr verderbliches 
Werk. Schon das erste Jahr des Kriegs (1460) fiel für die Wittels— 
bacher glücklich aus. Pfalzgraf Friedrich erfocht den Sieg bei Pfed— 
dersheim unweit Worms, und Herzog Ludwig überzog, nachdem er 
sich des Hochstifts Eichstätt bemächtigt, mit so glücklichem Erfolg die 
maͤrkgräflichen Lande, daß Albrecht in der „Richtung von Roth“ 
zorn⸗ und schamerfüllt sich bequemen mußte, die Befreiung der bay— 
rischen Unterthanen vom Nürnberger Landgericht und die Nichtigkeit 
des „blinden Spruchs“ von Nürnberg anzuerkennen. 
Die Hoffnung, daß der Waffenstillstand von Roth durch die 
nachher in Nürnberg gepflogenen Unterhandlungen in einen dauer— 
haften Frieden verwandelt würde, erwies sich als eitel. Markgraf 
Albrecht ruhte nicht eher, als bis im Juli 1461 der Reichskrieg 
gegen Herzog Ludwig aufs neue erklärt wurde. Aber auch diesmal 
wurde die Hoffnung des Markgrafen auf besseres Glück getäuscht. 
Zu schwach zu eigenen Unternehmungen mußte Albrecht Achilles in 
seinem verschanzten Lager zwischen Reichelsdorf und Katzwang un— 
thätig zusehen, wie der Bayernherzog aufs neue sein Land überzog, 
Neustadt a. Aisch, Langenzenn, Uffenheim u. s. w. einnahm und 
nur dem Umstand, daß der schlaue Böhmenkönig als angeblicher 
Friedensvermittler wieder einmal seine Truppen zurückrief, hatte 
Albrecht es zu verdanken, daß eine weitere Beschädigung seines 
Landes unterblieb. 
Die Unterhandlungen in Prag hatten einen Waffenstillstand auf 
die Dauer von Weihnachten 1461 bis Ostern 1462 zur Folge. 
Allein schon im Januar erklärte ein Reichsstag in Ulm aufs neue 
den Herzog Ludwig als Reichsfeind. Im Namen des Kaisers erließen 
die Reichshauptleute und 32 Städte an den Herzog die Kriegserklär— 
ung. Das mitten zwischen dem markgräflichen und bayerischen Gebiet 
gelegene Nürnberg behauptete seine Neutralität und es war ein 
schnell wieder verschwindender Gedanke, davon abzuweichen, als man 
auf Anregung Heimburgs über den Anschluß an Herzog Ludwig 
beriet, durch den man vielleicht für die im markgräflichen Kriege 
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