Volltext: Schembartbuch – Nürnberg, STN, Solg. Ms. 25. 2°

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Die Romantiker. — Nachklänge im 19. Jahrhundert. 
Durch Goethe war Hans Sachs ein poetisches Denkmal gesetzt 
worden, an dem die Zukunft nicht achtlos vorübergehen konnte 
und auch nicht vorüberging. Goethe gerade ist es, der als voran- 
leuchtender Stern dem Poetenhimmel der Romantiker seinen besonderen 
Glanz verlieh, ihn hat man anerkannt, gepriesen, nachgeahmt und 
vor allem hat unter den älteren Romantikern Ludwig Tieck, der 
dem Weimarer Dichterfürsten wenigstens nach dem breiten Aus- 
strömen, aber freilich nicht nach der Tiefe poetischen Empfindens 
am nächsten kam, den Wert dieses poetischen Hans-Sachs-Denkmales 
gerühmt und ist auch in anderer Weise auf Goethes Spuren zur 
älteren deutschen Literatur zurückgekehrt. Goethe hatte im „Faust“ 
der zunächst als Fragment 1790 erschien, das 16. Jahrhundert in 
poetischem Glanze erstehen lassen. Die Romantiker haben dann 
in der Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts fleißig Ernte gehalten. 
Ihre schrankenlos waltende Phantasie, die germanische, romanische 
und orientalische Elemente zu bemeistern strebte, hat auch die 
jleutsche Literatur der Vorzeit erneuernd und nachdichtend wieder 
aufleben lassen, gelegentlich hat sie nur ein leicht altertümlich ge- 
färbtes Gewand umgenommen, um im Stil der Vergangenheit zu 
charakterisieren. Unter den älteren Romantikern bewegt sich auf 
liesem Gebiete vor allen Ludwig Tieck, unter den jüngeren Ludwig 
Achim von Arnim. 
Jene Dichter, die wir unter dem Namen der älteren Romantiker 
zusammenzufassen pflegen, sind in den Jahren 1767 bis 1773 ge- 
boren: August Wilhelm Schlegel 1767, Friedrich Schlegel 1772, 
Friedrich von Hardenberg (Novalis) 1772, Ludwig Tieck 17783, 
Wilhelm Heinrich Wackenroder 1773. Unter allen diesen ist 
das tiefste poetische Talent Novalis gewesen, er hat zur Charak- 
terisierung Hans Sachsens die kürzeste romantische Formel gefunden ; 
ler feinste ästhetische Kritiker ist August Wilhelm Schlegel gewesen,
	        
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