Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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über die Schreibmaterialienhändler, weil dieselben gebundene Bücher ver— 
kauften. — Der Handelsrat sprach unterm 7. Okt. 1860 dem scheidenden 
Vorstande D. Ley die Anerkennung für seine ersprießlichen Leistungen aus. 
— Die hiesigen Hopfenhändler ersuchen 1862 um Errichtung eines 
Hopfenmarktes. — Das Ministerium erklärt sich 1862 geneigt, das 
Zollamtsgebäude der Gemeinde zu überlassen, wenn dieselbe ein gleich— 
wertiges Besitztum am Staatsbahnhof dem Staatsärar überlasse. — Am 
1. Juli 1862 trat das Handelsgericht ins Leben. — In seinem 
Gutachten vom 14. Mai 1861 sprach sich der Handelsausschuß für Ein— 
führung des Metermaßes, für Dezimaleinteilung ꝛc. aus. 
Gemäß allerhöchster Verordnung vom 30. Dezember 1868 löste sich 
die Handels- und Gewerbekammer auf und es bildete sich das Be zirks— 
gremium, als dessen erster Vorstand von seiner Gründung an bis jetzt 
Kommerzienrat Münch wirkte, welcher mit dem besten Erfolge die kom— 
merziellen und industriellen Interessen der Stadt nach allen Richtungen zu 
vertreten und zu fördern sucht. 
Das Bezirksgremium spricht sich 1872 für Aufhebung der Salz— 
steuer, gegen Erhöhung der Tabakssteuer, 1875 für Errichtung einer 
Bankfiliale, 1883 gegen Verschärfung des Reichsstempelgesetzes, 1884 für 
Vermehrung der Fabrikinspektoren, gegen Errichtung eines bayr. Export⸗ 
musterlagers in München, gegen Einführung eines Schutzzolles für Graphit aus. 
1872 Eingabe an Se. Majestät dem Könige um Errichtung einer 
Gewerbs- und Handelskammer; 1874 um Erhaltung des Hauptzollamtes 
Seit Einführung der deutschen Gewerbeordnung in Bayern (1. Jan 
1873) nahm die Veranstaltung von Wanderlagern und Warenauktionen 
in erheblicher Weise zu, was zu manchen Klagen Anlaß gab. 
1875 gab es 40 Hopfen-, 50 Erport-, 45 Spiegelglas-, 40 Groß— 
handlungen in Schnittwaaren, 60 Brillen- und opt., 17 Bronzefarben— 
fabriken. — Bei der Delegiertenversammlung der bayr. Handels- und 
Gewerbekammern ꝛc. zu Munchen wurde Kommerzienrat L. Münch als 
II. Vorsitzender gewählt. 
Seit Jahren erstrebt das Bezirksgremium eine selbstständigere 
Stellung ähnlich derjenigen Nürnbergs. Immer und immer wieder wird 
diese Bitte ausgesprochen, sei es in Eingaben, sei es in den Jahresberich— 
ten und bisher immer erfolglos. — Bei Gewährung einer Subvention 
für neu zu errichtende Dampferlinien seitens des Reiches sprach sich 1884 
das Gremium für das Anlaufen der Dampfer in Rotterdam aus. — 
1884 wurde ein Lokal gemietet und eingerichtet. — Das Gremium 
wiederholte 1885 seinen Wunsch, eine Zollexpositur am Bahnhof zu schaf— 
fen. Wenn die zollamtliche Behandlung infolge der gegebenen Instruk— 
tionen durch die Empfänger bis jetzt an den Grenzzollämtern vorgenom— 
men wird, so trägt daran der hohe Gebührentarif die Schuld, 
welcher seitens des Laderpersonals beim Hauptzollamt für. Dienstleistungen 
beansprucht wurde, während an den Grenzzollämtern kaum nennenswerte 
Spesen dafür erhoben werden. 
Unfallversicherungsgesetz für industrielle Arbeiter vom 6. Mai 1886. 
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