fullscreen: Die Zinnmalerinnen in Nürnberg und Fürth

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wendet merden. Die wenigen vorhandenen männlichen Arbeiter find Lötflafchner 
oder alte, im SGejchäfte ergraute Arbeiter, die man nicht fortfchiden will. 
Die Zahl der Zinnmalerinnen fann nicht genau angegeben werden, Da 
diefelben nirgend3 angezeigt oder verzeichnet find. Bei der Gemwerbezählung 
geben die Zinnmalerinnen felbft gewöhnlich gar nicht ihre Arbeit an und 
die Fahrifanten Häufig eine zu geringe Zahl. Die Zahl fchwankt infolge 
des MWechfelz der Saifon, dann aber auch, weil oft Frauen nur kurze Zeit 
arbeiten und bald megen ungenügenden Verdienftes die Arbeit wieder auf- 
geben. . Cine fleine Anzahl, die fidH außer mit Zinnmalen auch noch mit 
anderen Heimarbeiten befchäftigt, febt mit dem Zinnmalen aus, wenn andere 
Arbeiten befjeren Lohn verfprechen. Die Schäßung der Zahlen gründet fid 
auf die Schäßungen von Fabrikanten, Zinnmalerinnen und anderen fach: 
verjtändigen Perfonen und ftügt fi auch auf die oben mitgeteilte Thatfache, 
daß 3: bis 5 mal fo viele Heimarbeiterinnen in der Zinnfigureninduftrie be- 
fchäftiat merden, als Berfonen in den Werkftätten angeftellt find. Dana 
wird die Gefamtzahl der Zinnmalerinnen in Nürnberg und Fürth zufammen 
auf 500 bis 600 Frauen gefhäßt. Davon mögen weit mehr als 
300 auf Fürth und ca. 200 auf Nürnberg entfallen. Die Zahlen find 
al8 Durchfhnittszahlen angenommen; während der Hohen Saifon, ins- 
befondere im Juli und Auguft, werden diefelben ficher überfhritten. 
Einen Begriff von dem Umfange des Zinnmalenz kann man auch aus 
der Zahl der nachweisbar mit Zinnmalen befdhäftigten Schulfinder erhalten, 
Diefelbe ift aus den Fragebogen zufjammengeftellt , welche von den Lehrern 
der Volksfchulen im Schulbezirk FürthH am 10. Juni 1898 ausgefüllt wurden 
gelegentlich der im Schulbezirk Fürth veranftalteten Erhebung über die Ver- 
wendung von Kindern zu aemerblidhen und Kandwirtfchaftlichen Arbeiten! 
1.Bon der Kal. Regierung für Mittelfranken war für die Hauptkonferenz der 
Zehrer am 30. Juni 1898 u. a. das Thema geftellt morden: „Db und in welcher 
Nichtung und in weldem Umfange die Jugenderziehung auch bei uns durch über- 
mäßige gewerblide und landwirtfchaftlidhe Kinderarbeit gefhäbigt wird, und welche 
Mittel der Schule zur Minderung des Schadens zu Gebote Itehen.“ 
Damit der Meferent zur Bearbeitung diejes Themas ftatiftijdes Material er- 
Halte, wurde im Schulbezirk Fürth die genannte Enauete veranftaltet. Cs liegen 
ausaefüllte Fragebogen vor: 
li. von Bolksichulen in Fürth von 44 Knabenkkafjen ; 
2. = = # 2 = 49 Mäddhenkfaffen; 
3. 3 Kiafjen der Borfhule zum Symmnalium, 1 VBorbereitungs-, Ciementar-, 
Mittel= und Oberklafje; 
4. 21 Sandfehulen. 
Da3Z Material des Nürnberaer Referenten war, da eS unvolftändig Yt, Hier 
nicht verwertbar.
	        
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