Metadaten: Markgrafen-Büchlein

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weniger denkwürdig war der dürre Sommer, welcher in das Jahr 
1540 fiel. In dem sonst rauhen Bezirk des Fichtelgebirges 
herrschte eine afrikanische Hitze, Viele Monate fel kein Regen: 
tropfen, und Gärten und Auen, von der Sommerhitze verbrannt, 
gewährten einen öden Anblick. Die Quellen und Bäche waren 
vertrocknet, die Flüsse stockten und sämtliche Mühlen standen 
still. Hie und da gerieten Wälder in Brand und Meilen weit 
war kein Wasser zu haben. In Bayreuth kostete eine Mass 
Frisches Quellwasser 4 Pfennig, eine Mass Wein nur 3 Pfennig 
Noch grösser war die Not bei den Tieren in den Wälder. 
Lechzend standen sie an den versiegten Quellen und erfüllten 
mit ihrem Notgeschrei weit umher die Luft. Nach dieser denk 
würdigen Zeit berechneten die Leute aus der 2. Hälfte des 16 
Jahrhunderts ihr Alter, wie sich aus folgendem Beispiel ersehen 
lässt. Bei einem gerichtlichen Zeugenverhör im Jahre 1585 
wurden 2 bejahrte Frauenspersonen um ihr Alter befragt. „Zum 
dürren Sommer“, sagte die Eine, „bin ich ein ziemliches Mädlein 
gewesen und habe schneiden können.“ Die andere Mitzeugin 
gab an: „Ich bin jetzt 60 Jahre alt und gedenke mit gutem 
Gewissen des dürren Sommers, da bin ich 16 ‚Jahre und etwas 
darüber gewesen,“ 
Aber nicht blos die Kirche, sondern auch die Schule 
lag Georg am Herzen. Er selbst wusste die lateinische Sprache 
fertig zu sprechen und führte gelehrte Korrespondenz mit seinem 
Bruder Kasimir. Ueberhaupt hielt er den Umgang mit gelehrten 
Leuten gar hoch. 1528 gründete er in seiner Residenzstadt 
Ansbach nach dem Muster des Nürnberger Gymnasiums eine 
Lateinschule, zu deren Rektor ein Schlesier, namens Vinzenz 
Obsopäus, ernannt wurde. Diese Lateinschule war die zweite 
humanistische Lehranstalt nach der Nürnberger. 
Vor der Reformation (namentlich in der Zeit vcm 11, 
bis 16. Jahrhundert) standen die lateinischen Schulen — deutsche 
Volksschulen gab es nicht — auf einer ziemlich tiefen Stufe. 
Das Schulhalten war, wie jedes andere Gewerbe, noch zuntft- 
artig eingerichtet. An der Spitze der Schule stand der „Meister“ 
(daher der Name Schulmeister), mit dem der Magistrat einer 
Stadt einen Kontrakt zum Schulhalten gewöhnlich auf Jahres- 
Frist geschlossen hatte. Die „Gesellen“ des Meisters waren der 
„Jungmeister“ und der „Lokat“ (Mietling), die der Meister in 
der Regel aus den älteren Studenten nahm. 
; Ausser ihrem Unterricht hatten die Lehrer noch den Gesang 
im der Kirche, bei Prozessionen und Beerdligungen zu leiten. 
Ihnen wie den Schülern lagen auch allerlei ‚andere kirchliche 
Dienstleistungen ob, z. B, bei den Messen, 
Die Lateinschule bestand meist aus 4 Klassen. Die beiden 
untersten hiessen Casuales und Temporales, wohl weil in den- 
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