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lichen Häuser und begingen die größten Ans—
schweifungen.
Aus ihrer Mitte wählten sie am folgenden
Tage einen neuen Rath, und besetzten die vor⸗
nehmsten Aemter der Stadt durch die ausge—⸗
zeichnetesten Anführer der Rebellen.
Der neue Rath bot alles anf, die Zünfte
an sich zu fesseln, und erlaubte ihnen, eigene
Trinkstuben und öffentliche Tänze zu halten.
Auch wollten sie die Stadt auf eine Stunde
im Umfauge erweitern, so daß Poppenreut
und Ziegelstein in die Ringmauer eingeschlos—
sen und die Burg mitten in der Stadt stehen
sollte.
Alle, welche bei Juden etwas verpfändet
hatten, durften mit obrigkeitlicher Bewilligung
ihre Pfänder den Inden wieder nehmen, ohme
vorher die darauf geliehenen Summen wieder
zu bezahlen. Damit lief es aber nicht allein
ab, die Häuser der Inden wurden förmlich ge⸗
plündert und die schaͤndlichsten Gewaltthätigkei⸗
ten in denselben verübt.
Ganz besonders aber waren die Aufrührer
gegen Konrad von Heydeck von Wuth ent⸗
brannt, weil er die Sache des alten Magistrats
in Schutz nahm, den Mitgliedern desselben zur