Zum Walen- und Zürichsee,
89
bis sie .das Spiel aufgiebt und neben ihm hin-
schreitet.
Auf den blauen Wellen mit den blitzenden
Schaumkrönlein wiegt sich ein Segel wie ein
schöner Traum.
Am drübigen Ufer erheben sich in wunder-
barer Klarheit aus dem Wasser die grauen
Häupter der Churfirsten.
Nur einem Dörflein geben die Riesen Raum,
Quinten heisst es, und dies Wort erinnert mich
an meinen lieben alten Musiklehrer, der schmerz-
gepeinigt aufschrie, wenn ich Harmonieen bildend
in Quinten grausam schwelgte. Zu Quinten
klingen am diesseitigen Ufer noch Ober- und
Unterterzen und Prims im Dur- und Molldrei-
klange, und Segons und Quarten wechseln wohl-
lautend mit ihnen ab. Es sind lauschige Nest-
chen, von grünem Busch und Wein umrankt,
die sich die Menschen hier auf den fruchtbaren
Trümmerhalden des _Mürtschenstocks gebaut
haben.
Die Bahn, eine Freundin blühenden Fort-
schritts, wirft sich dem Zürichsee in die Arme,
an welchem Handel und Industrie mächtig empor-
geblüht sind. Seine Ufer, die einst Klopstock
begeisterten, da er von des „schäumenden See’s
Traubengestaden“ sang, sind ein Keblicher Frucht-
garten. Um ihn schimmern gleich Perlen um