Full text: Alt-Nürnberg

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Genossen, gewiß manche Befriedigung. Dies sieht man u. a. aus folgen— 
den, lange nach seinem Weggang von Nürnberg an Wenzeslaus Link 
gerichteten Zeilen: „O mein Wenzeslaus, was machen denn dort unsere 
Tröstungen? Wöhrd, Leonhard, Hallerwiese, Mögeldorf (megalodor— 
phium), Albus (Weiß) an der Mauer, Bernhard am Fischbach und 
die anderen Absteigquartiere in der Stadt? O Nürnberg, o Seen 
o Quellen, o Flüsse, o alles Süße, was wir überall hatten!“ — 
Allein Hesse war noch gar nicht lange in Nürnberg, so mußte 
ihm der Abstand zwischen dem eigenen burschikosen, ungebundenen 
Wesen und der streng abgemessenen Weise der soliden Kaufmannstadt, 
sowie der gravitätischen Zurückhaltung der Patrizier stark fühlbar 
werden. „Die Nürnberger“, sagte er einmal, „träumen von nichts 
als von Pfeffer und Safran und denken bloß an ihre Pfennige“. 
Daß er selber zu wenig an seine Pfennige dachte, war aber gerade 
sein Unglück. Die Erfurter Freunde mußten alles aufbieten, um den 
arg verschuldeten, kindergesegneten Professorpoeten in Nürnberg los— 
zueisen. Die weiteren Etappen seiner Lebensbahn, als er Nürnberg 
verlassen hatte, waren Erfurt, dann Marburg, wo er 1540 starb. 
Leider ist das sonst so freundliche Bild des vielbewunderten Vers— 
künstlers durch einen garstigen Flecken verunziert: er war kein Cha⸗ 
rakter. Der bei vielen Humanisten jüngerer Ordnung vorwaltende 
Zug gesinnungsloser Bettelei bei den Mächtigen um Gunst oder Geld 
tritt auch bei Eoban Hesse stark hervor. 
Im Jahre 1535 ging auch Camerarius fort infolge eines 
ehrenvollen Rufes nach Tübingen. So schrumpfte die Lehranstalt 
schon im neunten Jahre ihres Bestehens zu einem einstündigen, durch 
Michael Roting versehenen Lehrkurs in der griechischen Sprache zu— 
sammen. Nur der in Nürnberg stets hochgehaltene Mathematikunter— 
richt behielt immer seinen festen Bestand und die Stelle für diesen 
Lehrgegenstand wurde auch nach Johannes Schoners Tode (1547) 
immer wieder besetzt. — Fast ein volles Jahrhundert seit der Anstalts— 
gründung 1526 dauerte es dann, bis eine vollständige Wiederherstell— 
ung des Egydier Gymnasiums erfolgte. 
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Daß das Wormser Edikt unausgeführt blieb und daß die Re— 
formation sich in den meisten Gebieten Deutschlands ungehindert aus— 
breiten konnte, hatte diese nicht bloß der inneren Kraft der Bewegung, 
sondern auch, und zwar nicht zum kleinsten Teile, dem Umstand zu 
verdanken, daß der Kaiser, der geschworne Feind jeder Religions— 
veränderung, seine Aufmerksamkeit einem anderen Kampfe zuwenden
	        
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