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Brande 1361 im Jahre 1513 wieder herstellen, wie er jetzt
noch ist, nachdem er 152 Jahre blos als hölzernes Gebäu—
de bestanden hatte. Im Innern ist ein jüdischer Grabstein
eingemauert mit hebräischer Inschrift, welche bedeutet: die—
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des Rabi Simson, welche am 29. Dezember begraben wur—
de. In der Conventstube findet man die Porträte alter
Geistlicher der Sebaldkirche. In den Fenstern des Chör—
leins sind Gemälde von Veit Hirschvogel eingesetzt: der
Evangelist Lukas die Jungfrau Maria malend; Maria mit
dem Jesuskind von zwei Engeln gekrönt; Melchior Pfin—
zing mit der Jahrzahl 1513; dann mehrere Wappen der
Dilherr, Toppler, Pfinzing, Grundherr, Thumherr, das
Stadtwappen, das Probsteiwappen. Im zweiten Stocke be—
finden sich ebenfalls mehrere Wappen in den Fenstern mit
den Zahlen 1514 und 1517. Ein von Dilherr geschenktes
Münzkabinet enthält schöne römische, griechische und hebräi—
sche und andere goldene, silberne und kupferne Münzen.
2. Der Lorenzer Pfarrhof.
Ohnfern der Lorenzkirche steht dieses Gebäude in sehr
verwahrlostem Zustande in einem Hofe, weßhalb es auch
nicht von den Geistlichen der Kirche bewohnt wird, sondern
an einen Schreiner vermiethet ist. Ein gothisches Chör—
lein, das einen starken Mauerriß hat, verdient die Beach—
tung jedes Kunstfreundes. Der Pfarrhof soll mit Nächstem
neu gebaut, jedoch auf möglichste Erhaltung des Chörchens
Rücksicht genommen werden.