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um den hedeutendften Dichter des Zeitalters der Reformation zu
erfennen und zu umfaffen. Wir befigen eine zunächft von Adal-
bert v. Keller und weiter in vorzüglicher Weife von Edmund Goeßke
beforgte Fritijiche Ausgabe feiner Werke, foweit fie der Dichter
felbft zum Druck befördert oder doch vorbereitet hat, die Saft
nacht{piele werden ebenfo wie die Schwänfke gleichfalls durch
den unermüdlichen Hans Sachsforfcher Edmund SGoeße in
Fritiicher Ausgabe weiter zugänglich gemacht, während Ddie
Herausgabe der wichtigften und fchönften WMeifterlieder aller-
dings noch eine Aufgabe der Zukunft bleibt. Darftelungen,
die das Wirken des Dichters in engerem Rahmen zur Anfchauung
bringen, find in reicher Zahl vorhanden. Zu eingehenderer
Weife haben ihn der Sranzoje Eh. Schweiger und neuerdings
Rudolf Gende in feiner Bedeutung gewürdigt, lekßterer, indem
er ihn im Zufjammenhang mit feiner Seit zu erfalfen fuchte,
Und doch harrt Hans Sachs noch feines Biographen, der ihm
in jeder Beziehung gerecht wird, der im Stande ift, ihm auf
all den verfchlungenen Pfaden mit dem Auge des Sorjchers
nachzugehen und der zugleich die Kraft befibßt, das, was er
gefeben und erkannt hat, in allgemein verftändlicher und
ichöner Weife zu einem plaftiichen Bilde zu geftalten,
Die Stadt Nürnberg feiert am 5. November d. X. in edler
Pietät den 400jährigen Geburtstag ihres großen Sohnes, fie
firengt all ihre Kräfte an, ihn zu ehren und zu verherrlichen,
wie er es verdient. Durch eine wertvolle wiljenfchaftliche
Gabe, zu der die hbedeutenditen Hans Sachsforfcher ihre Bei:
träge beigefteuert haben, wird der Dichter nach verfchiedenen
Richtungen hin neues Licht empfangen. Durch das belehrende
Wort aus berufenem Munde, durch Dorführung einiger feiner
heute noch wirfamen Dolfs{piele, durch Vergegenwärtigung
des Dichters in einem von bewährter Hand verfaßten Schau:
fpiel und dem mufifaliichen Drama des Bayreuther Meifters,
durch einen. Aufzug endlich will fie uns den Dichter als den
von den Mufen geweihten Lehrer und Erzieher des Volkes
näher bringen, Mögen diefe Ichönen feftlichen Tage reiche
$rüchte bringen und die Liebe zu unferem Dichter in im:
mer weitere Xreijfe tragen. Denn nicht iit es unfere Afei: