Volltext: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

Sonntag, den 13. Angust. 
Vormittags 11 Uhr. 
Eröffnung der Ausstellung in der Turnhalle durch 
den Herrn Regierungspräsidenten Dr. von Feder. 
voan den Wyngaert: Herr Regierungspräsident! Das Komité der 
internationalen Ausstellung des Verbandes deutscher Müller und Mühlen— 
interessenten hat mich mit dem ehrenvollen Auftrage betraut, Ihnen, 
hochverehrter Herr Regierungspräsident an dieser Stelle Gruß und 
Willkommen zu bieten und den Dank dafür auszusprechen, daß Sie, 
Herr Präsident, die Gewogenheit haben, an diesem Tage Seine Exzel— 
lenz, den Herrn Minister von Pfeufer, den Protektor dieser Ausstel— 
lung zu vertreten. Wir bedauern unendlich, daß Seine Exzellenz der 
Herr Minister heute durch seine Badekur verhindert ist, in unserer 
Mitte zu erscheinen; außer dem vielen Dank aber, den wir ihm bereits 
schulden, hat er uns zu einem ganz besonderem noch dadurch ver— 
pflichtet, daß er gerade Sie, Herr Regierungspräsident, den allbewähr— 
ten Präsidenten, der schon so oft sein Interesse für Handel und In— 
dustrie bekundet, ersucht hat, seine Stelle hier zu vertreten. 
Gestatten Herr Regierungspräsident, daß ich an diesen Gruß einen 
Rückblick auf die Entstehung dieser Ausstellung und einen Dank für 
die Förderung derselben knüpfe. 
Das Leben der Völker ist ein fortgesetzter geistiger Kampf, um 
zur Wahrheit zu dringen. Wenn einem jeden Jahrhundert, welches 
hinter uns liegt, ein besonderes Gebiet nachgewiesen werden kann, auf 
welchem dieser Kampf geführt worden ist, so muß man auch schon der 
Jetztzeit ein gewisses Kennzeichen zusprechen. Das Jahrhundert, in 
welchem wir leben, scheint berufen zu sein, auf dem volkswirtschaft— 
lichen Gebiete den Kampf zu führen und eben weil wir ihn führen, 
wird er uns zum Lichte und zur Wahrheit leiten. Was wir auf die— 
sem Gebiete bereits errungen — und ich glaube, wir können mit Stolz 
auf diese Errungenschaften zurückblicken, — verdanken wir dem Banner 
des Rechtes und der Freiheit, unter welchem das siegreiche Jahrhun— 
dert kämpft. Wir schulden es diesen Verbindungen vieler Männer zu 
einem Ziele, wir schulden es schöpferischen Gedanken, die der Gelegen— 
heit ein Ziel, der Kraft einen Sporn geben. Es war ein solch schöpfe— 
rischer Gedanke, dem wir die Entstehung internationaler Ausstellungen 
verdanken. Mit Stolz erinnern wir uns daß es ein deutscher Fürst, 
der verstorbene Prinzgemahl der Königin von England war, aus dessen 
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