Metadaten: Martin Behaim, der erd- und himmelskundige Seefahrer

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sind so gutmütig, daß sie kaum den Namen von Wilden 
verdienen. Bis jetzt wenigstens ist mir nichts Böses auf⸗ 
gefallen.“ 
„Erlaubet mir, mein werter, Freund und Gönner,“ 
entgegnete Behaim, „daß ich nur halb Eurer Meinung bei— 
pflichte. Die Menschen haben uns hier gut genug empfangen, 
sie sind durch unsern Anblick verwirrt und überrascht. Ich 
verspüre keinen Schimmer von Furcht, aber wir wollen 
auf unserer Hut bleiben. Mit unseren Feuerwaffen halten 
wir zwanzigfach überlegene Scharen leicht in Respeki.“ 
„Ist Euch irgend etwas Absonderliches in die Augen 
gefallen? Denn auf andere Weise könnt Ihr, da wir aͤlle 
der Sprache unkundig sind, nicht mißtrauisch gewor⸗ 
den sein.“ 
„So ist es. Ich habe in einiger Entfernung von 
des Königs Hütte einige große Knochenstücke gesehen, und 
meine, daß dieselben Menschengebeine gewesen sind. Wir 
dürfen freilich diese Wilden, die uns hastlich aufnahmen, 
wenn sie selbst Menschenfresser sind, nicht mit unserem 
Maßstabe messen und etwa darum feindselig behandeln. 
Aber vorsichtig müssen und wollen wir bleiben!“ 
„Einverstanden, mein wackrer, deutscher Freund! 
Eure Augen sind auf unserer Entdeckungsreise Goldes 
wert. Laßt uns erwägen, was zunächst zu thun ist! An 
unsere Leiber soll man sich so leicht nicht machen. Wir 
wollen morgen, wenn die Leute ihren Rausch ausgeschlafen 
haben, ihnen zunächst eine Probe mit unseren Flinten 
geben, daß sie an Donner und Blitz glauben sollen. 
Damit werden wir vor jedem Angriff sicher sein. Dazu 
kommen dann die Geschenke, die wir auf den Schiffen 
mit uns führen. Ich gedenke diesem König schier ein 
halbes Dutzend der Rosse hier zu lassen, und bin gewiß,
	        
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