Metadaten: Hans Sachs

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Disputation 
zwischen einem Chorherren und Schuchmacher, darin das Wort 
Gottes und ein recht christlich Wesen verfochten wirt. 
1524. 
assen: 
1 die 
Schuster: Bonus dies, Köchin! 
Köchin: Sempeér quies! seit willkum, Meister Hans. 
Sch. Got dank euch! wo ist der Herr? 
K. Er ist im Sommerhaus, ich wil im rufen. Herr, 
Herr, der Schuchmacher ist da. 
Chorherr: Beneveneéritis, Meister Hans! 
Sch. Deéeo gratias! 
Ch. Was, pringt ir mir die Pantoffel? 
Sch. Ja, ich gedacht, ir wert schon in die Kirchen gangen. 
Ch. Nein, ich bin hinden im Sommerhaus gewest und 
15 han abgedroschen. 
Sch. Wie, hant ir gedroschen? 
Ch. Ja, ich han mein Horas gebet, und han al mit 
meiner Nachtigal zu eßen geben. 
Sch. Herr, was hant ir für ein Nachtigal, singt sie noch? 
Ch. O nein, es ist zu spat im Jahre. 
Sch. Ich weiß ein Schuchmacher, der hat ein Nachtigal. 
die hat erst angefangen zu singen. 
Ch. Ei, der Teufel hol den Schuster mit sampt seiner Nach⸗ 
tigal. Wie hat er den allerheiligsten Vater, den Bapst, die heiligen 
25 Veler und uns wirdige Herren ausgeholhipt, wie ein Holhipbub! 
—10 
IV. Sachs hat „artlicher Dialogos sieben“ verfaßt, von denen wir 
vier kennen. Drei beschäftigen sich mit römischen Mißbräuchen, einer mit 
dem ergerlich Wandel etlicher, die sich lutherisch nennen. Beachte die 
Bibelteuͤntnis, welche sich Sachs in so kurzer Zeit angeeignet hat, und 
—0— Luthers in keiner Weise nachsteht, ja 
in der Leichtigkeit der Form ihn gar übertrifft. Val. Lessinqs Urteil 
S. 3 Einleitung. 
17 Horas gebetlet); siehe Anm. zu II. 128. — almit, zugleich. 
— 25 Holhipe ist so viel wie Hipe, die Waffel. Holhiper, Verkäufer 
derselben. dann Schelter. Schmäher. holhipen, schmähen. 
—— 
— 
—0
	        
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