Metadaten: Der schöne Brunnen zu Nürnberg

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Diese Restauration wurde seiner Zeit 15), und zum Theil 
a0och heute, über alle Maafsen gelobt und als ein kaum zu 
erreichendes Muster in seiner Art hingestellt. Dieses Lob war 
für jene Zeit vollkommen gerechtfertigt, denn die Restaura- 
tion hat den Brunnen in seiner Gesammtheit, dem alten ähn- 
lich, wieder hergestellt, was in jener Zeit, da man in der- 
gleichen Arbeiten keineswegs geübt war und die gothischen 
Formen nicht kannte, da weder geschickte Steinhauer noch 
Bildhauer vorhanden waren, gewifs seine grofsen, nicht zu 
anterschätzenden Schwierigkeiten hatte. Es dürfte in jener 
Zeit kaum ein anderer Mann zu finden gewesen sein, der seine 
Aufgabe besser gelöset, als eben A. Reindel. Im Einzelnen 
sind aber so viele, zum Theil ganz willkürliche Veränderun- 
gen an dem Kunstdenkmal vorgenommen, dafs wir von dem 
alten Brunnen eigentlich nichts weiter mehr besitzen als nur 
die Gesammtform. Aber auch diese Veränderungen darf man 
dieser Zeit, da die Prinzipien, nach welchen bei Restauration 
historischer Kunstdenkmale zu verfahren ist, noch nicht fest- 
gestellt waren, nicht zum Vorwurf machen. Trotzdem er- 
scheint es als Pflicht, auf die Verstöfßse aufmerksam zu machen. 
Die Statuen sind zum gröfsesten Theil ganz neu gemacht, 
obgleich, wie ich oben bereits erwähnt, viele Theile dersel- 
Jen, namentlich die Köpfe, noch sehr wohl zu verwenden 
zewesen wären. Auch sind sie keineswegs getreue *°) Co- 
pien der alten. Sie tragen einen modernen Charakter und sind 
für historische Untersuchungen durchaus unbrauchbar. Die 
Wappen der alten Donatoren hat man fortgelassen, dafür 
moderne Zusätze, wie die @rwähnte Lilie auf dem Gewand- 
knopf des Königs Artus, die Namen Burgschmiet und Bandel 
anf den Spruchbändern der Propheten und den Gürteln einiger 
Helden, die Namen Schonhofer und Burgschmiet und die Jah- 
veszahl 1361 an der Figur Carl IV. und Anderes, das geeignet 
ist, Irrthümer (vergl. Anmerk. 8) hervorzurufen, hinzugefügt. 
Ein Gleiches gilt von den Köpfen an den Capitellen des er- 
sten Stockwerks, wo die Portraits von Reindel und Bandel 
angebracht sind. Die modernen Wappen (Bayrische Krone mit
	        
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