Volltext: Die neue St. Peterskirche in Nürnberg

Dieser Bitte folgte im Juli eine Deputation nach Ansbach und im 
Herbst eine solche nach München zum Kultus- und Finanzministerium. 
Jetzt endlich kam die Sache wieder in Fluss und der Fiskus bot der 
Kirchenverwaltung einen Vergleich an, damit beide Teile der 
Führung eines kostspieligen Prozesses enthoben wären. Die genauere 
Festsetzung dieses Vergleichs forderte aber wiederum einen nicht 
unbeträchtlichen Zeitaufwand. Inzwischen regte Pfarrer Kreppel 
in einer Kirchenvorstandssitzung vom 10. April 1891 bereits die 
Gründung eines Kirchenbauvereins an. Auch sprach er sich 
dahin aus, dass selbst für den Fall der baldigen Erstehung 
der neuen. Kirche es: doch wünschenswert erscheine, dass die 
südwestlichen Teile der Pfarrei, nämlich Lichtenhof und Hummel. 
stein, mit der Zeit zu ‚einer eigenen Pfarrei mit eigener Kirche 
werden möchten, ein Gedanke, der auch in letzter Zeit wieder neu 
hervorgetreten ist. 
Mit der Bitte um Festsetzung einer möglichst hohen Ablösungs- 
summe für die Baulast und um fakultative Staatsbeiträge zum 
beabsichtigten Kirchenbau gingen auch neue Pläne an die höchsten 
Stellen ab. Am 18. September 1892 konnte das vorläufige Ueber- 
einkommen zwischen dem Staatsärar und der Kirchenverwaltung 
St. Peter abgeschlossen werden, wonach ersteres von der Baupflicht 
an der Peterskirche gegen Zahlung einer Summe von 140000 Mark 
befreit werden sollte. Dieses Uebereinkommen wurde von der neu- 
gebildeten Kirchengemeinde-Repräsentation am 16. Januar 1898 
genehmigt. 
Es lag auf der Hand, dass jenes Ablösungskapital allein zum 
Kirchbau nicht ausreichen konnte. Darum musste darauf gesehen 
werden, dass durch private Mildthätigkeit die übrigen Mittel auf- 
gebracht würden. Diesen Zweck hatte die am 9. März 1893 erfolgte 
Gründung eines Kirchenbauvereins St, Peter, der am 18, März des: 
selben Jahres gerichtlich anerkannt wurde. Der Verein gewann viele 
Mitglieder und besteht noch heute unter der Vorstandschaft des 
Pfarres Kreppel, während Herr Kommerzienrat Jean Reif die 
Kassierstelle bekleidet, 
Am 29. März 1893 erfolgte endlich die notarielle Verlautbarung 
des Vertrags mit dem Staatsärar; aber die Auszahlung der Summe 
zog sich noch über ein 1 Jahr hinaus. Unterm 20. Juli 1894 empfing 
die prot. Kichenverwaltung St. Peter vom Staate die ausbedungenen 
140000 Mark samt den Zinsen von 7373 Mark, welche seit dem 
29. März 1893 angefallen waren. 
Nun waren die schlimmsten Hindernisse beseitigt. Um einen 
möglichst gediegenen Entwurf für eine neue Kirche zu erhalten,
	        
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