Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. I1. 219 
Als was der Nase sein zur Ehre 
Gereicht, nach meines Junkers Lehre. 
Weil doch an ihm das Größte ist 
Die Nase sein, dacht' ich zur Frist, 
Daß ich ihm große Ehr' erwiese, 
Wenn ich die Nase lobt' und priese. 
Fortan will ich ihn nicht mehr preisen, 
Der Nase keine Ehr' erweisen 
Und dies dem Doktor machen kund. 
Fritz, der Reitknecht, spricht: 
Mein liebes Jäcklein, halt' den Mund! 
Nicht mehr von seiner Nase sprich! 
Jäücklein, der Narr, spricht: 
Hör', Fritz, fast will's bedünken mich, 
Die Nase paßt nicht recht dem Herrn, 
Denn weder offen noch verhohlen 
Hört von der Nas' er sprechen gern. 
Er hat die Nase wohl gestohlen 
Dem Krämer, der hält Nasen feil, 
Und nahm dabei gleich auf sein Teil 
Statt einer sich der Nasen zween. 
Frih, der Reitknecht, spricht: 
Laß ihn mit seiner Nase gehn— 
Und schweige von der Nafe still! 
Gewinnst an ihr gewiß nicht viel. 
Jäcklein, der Narr, spricht: 
Potz Dreck, was hast du solche Angst? 
Ich schweige nicht, wie sehr du baugst; 
Ich will den Herrn zum Freund mir machen, 
Daß du mein selber noch FJollst lachen. 
Denn, sieht er meine Unschuld ein, 
So wird er mir noch gnäbig sein. 
Einen Batzen will ich noch erschnappen 
Und häng' ihn dann 'an meine Kappen. 
Troll' dich hinweg, laß mich in Ruͤh'.
	        
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