Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

2909 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 1II. 
Das mir gepeinigt meinen Leib 
Mit Keifen, Zanken, Raufen, Schlagen, 
Daß ich jetzt kaum die Haut kann tragen; 
Der bin ich jetzund weggerannt. 
Der Arzt spricht: 
Mein Freund, das war dir doch bekannt, 
Daß alle Fraun sind wunderlich, 
Die alten Frauen sunderlich. 
Was nahmst du dich nicht baß in acht? 
Der Teufel spricht: 
Das sei dir jetzund klar gemacht: 
Als ich zuerst sie angeschaut, 
Da hab' ich's ihr nicht zugetraut, 
Daß sie so böse könnte sein; 
Da einen Zahn sie hatt' allein, 
Dacht' ich, sie könnte nicht sehr beißen. 
Sie kann mit mir nicht viel sich reißen, 
Denn sie hat einen Buckel groß; 
Den wird sie schwerlich wieder los. 
Auch war sie schwach und alt und bleich 
Und dünkte mich sehr frumm zugleich 
Und trug ein Paternoster gar 
Und stellte die reine Einfalt dar. 
Jetzt, wo ich sie bei Licht beschau', 
Ist noch viel böser als ich die Frau 
Und steckt voll Tück' und arger List. 
Der Arzt spricht: 
Gesell, nun sag' mir, wer du bist. 
Der CTeufel spricht: 
So wiss', daß ich der Teufel bin. 
Der Arzt spricht: 
Sag' an, wo willst du jetzt nun hin? 
Der Teufel spricht: 
Zu meiner Alten will ich nimmer. 
Eh' wollt' ich ewiglich und immer 
Sitzen in einem wilden Rohr.
	        
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