Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 11. 147 
Er kommt, ich hör' ihn draußen gehn, 
Ich will ihm nun den Harn besehn.) 
(Der Mann kommt.) 
Die Frau spricht: 
Was treibst du heute dich herum? 
Der Mann bietet ihr den Ring und spricht: 
Mein liebes Weib, zu dir ich kumm' 
Und will den goldnen Ring dir schenken, 
Zum neuen Jahr mein zu gedenken; 
Am Herzfinger sollst du ihn tragen. 
Die Frau spricht: 
Will auf das Haupt die Faust dir schlagen! 
Des Fiebers Glut vergelt' es dir! 
Nie kommt er an den Finger mir. 
Von Messing ist doch nur der Dreck; 
Bleib' mir mit solchen Sachen weg! 
Geh' hin, schenk' ihn dem Schleppsack dein; 
Die Spötterei tränk' ich dir ein! 
Ich will es meiner Freundschaft klagen. 
(Die Frau läuft weg.) 
Der Mann spricht: 
Ei, liebes Weib, laß dir doch sagen, 
Der Ring ist gutes, klares Gold, 
Trag' ihn und zeige dich mir hold. 
(Sie läuft weg.) 
Der Mann spricht weiter: 
Groß ist der Edelsteine Lob, 
Allein mein Weib ist viel zu grob, 
Und ihr zu helfen sind viel zu klein 
Die Kräft' in jedem Edelstein; 
Jedoch ich lasse nicht mehr nach, 
Ich will hinausgehn an den Bach 
Und in den Busen sammeln ein 
Mir Kieselsteine groß und klein, 
1) Ich will ihn auf seine Narrheit prüfen; vgl. oben S. 46 
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