Kaiser verlieh, wie bemerkt, dem Heinrich und Gram-
lieb Waldstromer im Jahr 1223 das oberste Forst-
meisteramt über den Wald bei Nürnberg. Das Amt er-
streckte sich jedoch nur auf. den Theil des Reichswaldes,
welcher auf dem linken Pegnitzufer lag (lorenzer Wald);
auf dem rechten Ufer (sebalder Wald) verblieb es dem
Burggrafen, der auch im lorenzer Wald noch das Recht
auf jedem dritten Baum, jedes dritte Stück Wild und alles
gefallene Holz hatte. Unter Rudolph von Habsburg
(1283) mussten die Waldstromer ihr Amt mit der
Familie Koler theilen. Beide Familien hatten bei jedem
neuen Kaiser immer wieder um die Belehnung mit den
obersten Forstmeisteramt nachzusuchen. So verleiht Kaiser
Heinrich VIL von Luxemburg 1309 zu Speier der ehr-
baren Frau Margaretha, Wittwe des weiland Conrad
genannt Stromeyr, Förster des Reichs in Nürnberg.
und ihrem Sohne Conrad, auch ihren Erben alle Lehen,
welche besagter Stromeyr, der Förster, oder seine Vor-
fahren, vom Reich gehabt haben, aus königlicher Gnade.
(Stromeyr ist hier gleich mit Waldstromer; den Zusatz
vom Walde erhielt die Familie, wie bemerkt, wohl eben
wegen ihres Forstmeisteramts). In demselben Jahre belehnt
Heinrich VII. auch den Otto Koler, gnannt Vorstmei-
ster, Eidam des fürsichtigen Mannes Cunrad, genannt
Essler, Schultheissen von Nürnberg, und alle seine solcher
Lehen fähigen Erben mit dem Amt des Reichsforstes in
Nürnberg, so dass er den Wald hege und überall, wo er
ihn beschädigt finde, den Frevler pfände, dass es auch
Keinem ohne seine Erlaubniss Bauholz zu fällen gestattet
sei und er nur vor dem kaiserlichen Butigler zu Nürnberg.
wer dieser jederzeit sei, zu Recht zu stehen habe. Am
26. August desselben Jahres (1309) erging von Hein-
rich VII an den Schultheiss, Bürgermeister und die
Bürger von Nürnberg der Befehl, seinen und des Reichs
Wald, der bei Nürnberg zu beiden Seiten der Pegnitz
liege und seit 50 Jahren verschiedentlich verwüstet, auch
zu Ackerland gemacht worden sei, wieder zu Wald, wie
er früher gewesen, zu machen. Es scheint damals die
Aufsicht sehr vernachlässigt worden zu Sein; im folgenden
Jahr (1310) gibt der Kaiser „dem, der genannt ist
Höruf,“ dem Cunrad Stromeyr, dem Ott und den
Shricen Forstern und Zeidlern den Befehl. sich vor dem
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