Full text: Die Nürnbergische wohl unterwiesene Koechin welche so wohl an Fleisch- als Fast-Tägen, zu geschickter Bereitung wohlschmeckender Speisen deutliche Anweisung giebt ([1. Theil])

320 Von Eßigenñ. 
sen Zucker hinein leget, so kan man ihn auch zu 
einem annehmlichen Julep sieden. ru o 
Blauer Violen⸗Eßig, auf andere Art. 
Nehmet schoͤne blaue Violen, zupffet von 
solchen die Blaͤttlein herab, und schneidet das 
weisse von dem blauen auf das genaueste hinweg. 
Alsdann hacket diese abgeschnittenen blauen Vio⸗ 
len auf einen zinnernen Teller, damit des gehack⸗ 
ten ein Paar Eß⸗Loͤffel voll bleibe, dieses thut 
in ein Glaß, und giesset ohngefehr eine Maaß 
guten Wein⸗Eßig daran, bindet es zu, und las— 
set es etliche Stunden stehen; hernach schuͤttet 
diesen Eßig, zusamt denen Violen, in eine zinner⸗ 
ne Flasche, oder anderes reines Geschirr, decket 
und bindet es fleißig zu, und lassets ein paar Ta⸗ 
ge stehen, weil er in dem Zinn die annehmliche 
Farbe bekommet; Alsdann seyhet ihn wieder in 
ein Glaß, und lasset ihn wohl verbunden an ei⸗ 
nen kuͤhlen Ort stehen. Wann man davon zum 
Speisen aufsetzen will, und er zu dunckel ist/ 
darff man nur ein oder zwen Loͤffel voll davon neh⸗ 
men und weißen Wein⸗Eßig daran giesen, so 
hell man ihn an der Farbe verlanget. In das 
Slaß auf den Eßig pfleget man ein wenig Baum⸗ 
Oel zu thun, so wird er allezeit schoͤn und gut 
bleiben. 
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