Volltext: Suchen

— 134 
Diese Zahlen zeigen deutlich genug, von welcher 
Bedeutung der amerikanische Markt für die deutsche 
Industrie ist; aber sie zeigen auch, dass jenes Absatzgebiet 
begonnen hat, seinen Bedarf nicht mehr durch deutsche 
Fabrikate, sondern durch eigene zu decken. In der Aus- 
führ von 1891 und mehr noch von 1892 kommt dies auch 
zum zahlenmässigen Ausdruck, aber ein Druck auf den 
Export hat sich schon in den vorausgegangenen Jahren 
bemerkbar gemacht; in dem Bericht der Nürnberger 
Handels- und Gewerbekammer von 1890°') wird darüber 
geklagt, dass schon seit längerer Zeit bessere Qualitäten 
nicht mehr mit Vorteil eingeführt werden können und im 
zleichen Bericht wird die Befürchtung ausgesprochen, dass 
„dieser grosse, aufstrebende Markt für Bleistifte der 
deutschen Industrie verloren sei“. 
Der konstatierte Rückgang rührt zum grossen Teil 
von der Absperrungspolitik der Vereinigten Staaten her, 
die sich mit Gewalt von der europäischen Einfuhr unab- 
hängig machen wollen. Die Zollschranken sind für Blei- 
stifte so hohe geworden, dass sogar die Mac Kinley Bill 
3ie nicht mehr erhöhen konnte. 
Jedes Gross Bleistifte zahlt in den Vereinigten Staaten 
einen Wert-Zoll von 30°, und ausserdem einen festen 
Zoll von 50 Cents ohne Unterschied der Qualität. Da 
nun beim Exporthandel eine starke Nachfrage nach billigen 
Bleistiften herrscht, so ist klar, dass der feste Zollsatz 
(2 M. 10 Pfg.) sich im Preis sehr stark fühlbar macht. 
Bei den billigsten Bleistiften erreicht die Gesammtsumme 
des Zolls dann nicht selten die Höhe von 100 % des Wertes. 
Neben diesen Schutzzöllen hat aber die amerikanische 
Industrie noch einen weiteren grossen Vorteil vor der 
deutschen Konkurrenz, 
Bisher wurde nämlich das für Europa notwendige 
U pp. 162.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.