Metadaten: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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sichtig sein. Ueberhaupt wollte er die Politik des Schutzes 
der Kleinen, die als Schreckmittel gegen Oesterreich noch 
gute Dienste leisten konnte, nicht als überwundenen Stand- 
punkt hinstellen. Man empfand es unangenehm, dass Har- 
lenberg in so schroffer Weise gerade mit Württemberg 
ımsprang, dessen Dynastie mehrfach mit den Hohen- 
zollern verschwägert war und auch, nachdem der Herzog 
lem Fürstenbund nicht beitrat, in Berlin immer besonders 
Freundlich behandelt wurde.l 
[m allgemeinen durften die Rücksicht, welche man dem 
zweitmächtigsten Herrscher Süddeutschlands entgegen- 
orachte, die fränkischen Kreisstände nicht erhoffen. Allein 
die veränderte Weltlage, das Bündnis Preussens mit Oester- 
reich warfen ihre Schatten auch auf die Beziehungen des 
Königs zu seinen neuen Nachbarn, die, stets die Pfleglinge 
Oesterreichs, wenigstens vorläufig geschont werden mussten, 
Die markgräfliche Regierung hatte dem Bischof von 
Würzburg das Prädikat eines Herzogs in Franken, das 
dieser im 15. Jahrhundert sich angeeignet hatte, nicht zu- 
erkannt. Als Hardenberg diesem Brauche treu blieb, 
wurde ihm von Berlin aus bedeutet, dem Anspruch, den 
Preussen sich sonst gefügt hatte, zu willfahren.? Dem 
Kaiser versicherte man, dass ihn die inneren Vorkehrungen in 
den Markgrafschaften durchaus nicht beunruhigen würden, 
dass bei der Verwaltung seinen ‚ billigen Wünschen 
and den lokalen Konvenienzen seiner Staaten alle 
ı. Vgl. Ranke: Die deutschen Mächte? 522 f. — Friedrich 
Eugen ernannte der König 1792 oder 1793 zum Gouverneur von 
Ansbach-Bayreuth; Rechte waren jedoch mit diesem Titel nicht 
verbunden. Als der Prinz 1795 in Württemberg zur Regierung 
kam, wurde sein Sohn zum Gouverneur bestellt. Dieser folgte 1797 
als Herzog von Württemberg. 
2, Reskript vom 7. Febr. 2792; R. XI 4.
	        
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