568 Vom Zuckerbacken
Butter als ein Ey groß darzu, machet den Teig, do ch
nicht gar zu feste an, etwa als einen Nudel⸗Teig,
und treibet ihn aus. Hernach schneidet man Stuͤck⸗
gen uͤber den ganzen Teig, ungefehr ein wenig brei⸗
ter als zwey Quer⸗Finger; alsdenn nimmt man ein
Back Raͤdgen und schneidet die Quer durch, doch al⸗
so: der eine Schnitt darf nicht gar durch gehen, der
andere aber muß durch und durch geschnitten wer⸗
den: Hernach ziehet man die beyden Enden ruͤck⸗
lings zusammen, so wird ein Herz daraus, das druͤcket
man zusammen, und machet ihrer so viel, als man
Teig hat; hierauf setzet man Schmalz in eine
BackPfanne aufs Feuer, und wenn solches heiß
worden, so thut man von denen Zucker⸗Herzgen
hinein, laͤst sie aber nicht zu heiß backen, weil der
Zucker sonst bald schwarz werden wuͤrde; backet fie
alle fein goldgelb heraus, richtet sie an und bereitet
sie mit Zucker. Sonst koͤnnen von diesem Teig
allerhand Art Formen gemacht und gebacken wer—⸗
den, darein sich ein jeder, der Lust zu dergleichen
Beckerey hat, gar bald wird finden lernen.
Gebackene Zucker⸗Strauben.
Man nimmt schoͤnes Mehl, thut das in einen
Topf, schleget von zwoͤlf Eyern das Weiße darein,
oder halbRahm und halb Eyerweiß, ruͤhret es ganz
glatt ab, daß es wie ein duͤnner Brey wird, reibet
hernach ein Viertel Zucker darein, und ruͤhret es
wieder glott ab. Hierauf setzet man 8
euer