Metadaten: Des Bürgermeisters Töchterlein

Denn fast immer hat er trübe 
hHäufig finster dreingesehen, 
Taglang oft kein Wort gesprochen. 
Doch bin ich in Kindesliebe 
Bald ihm zugethan geworden. 
Manchesmal ward er fast fröhlich, 
Wann der Musika er pflegte, 
Und in seines Basses Dröhnen 
Meine Kinderstimme einfiel, 
Oder wann von fremden Canden 
Er erzählt, von Frankreich, Welschland 
Und vom fernen heil'gen Lande. 
Nicht wahr, lieber Pater Gottfried, 
Fragte ich dann hellen Auges, 
Darf auch durch die Cande ziehen? 
Und am liebsten wär' ich sogleich 
Als ein Fahrender gewandert. 
Dennoch ward mir herb das Scheiden, 
Als nach Priors langem Sermon 
Ich zum allerletztenmale 
Meinem lieben Pater Gottfried 
In die treuen Augen schaute 
Und sein zuckend, todblaß Antlitz. 
Walther, raunt' er tiefbewegt mir 
Zu, es leuchteten die Augen 
Kühn und feurig, mein Geselle, 
Es liegt immer noch das Dunkel 
Über unserm deutschen Lande; 
Doch ich seh das Wetterleuchten, 
Hhöre dumpf die Donner grollen. 
Zwiefach Pfund ist dir beschieden 
Von dem Herrn, nütz deine Gaben, 
Stähl die Kraft, bald wird entbrennen 
Wild ein Riesenkampf der Geister. 
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