fullscreen: 1834-1884 (2. Band)

November 1831. 
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ändert. Zwar sagte er, sey es ihm im Kopf noch gut, aber seit einigen 
Tagen hätten sich schneidende Schmerzen in der Nabelgegend eingestellt. 
Sein Appetit war gering, nach wenigem Essen kam Ekel; die Zunge fühlte 
er schwer und pappig, das Augenweiß war gelb, der Blick hatte seine Leb— 
haftigkeit verloren. Der Stuhlgang war in der Ordnung geblieben. Ich 
hatte damals außer Silicea nur noch Schwefel so weit verdünnt, daß darauf 
zu rechnen war, die Anwendung werde ohne große und lange Erschütterung, 
die ich vermeiden wollte, vor sich gehen. Ich hatte nämlich Sulphur bis zum 
neunzigsten Verdünnungsgläschen (von welchen Gläschen über das dreißigste 
hinaus jedes mehr als hundert Tropfen enthielt) mit jedesmaligen zwei 
Schüttelschlägen potenzirt. Das neunzigste Gläschen, das ich an Hauser 
versuchte, war also mehr als XXX; ich stellte zuerst ein Gläschen, das 
bloßen Weingeist enthielt, auf einen Tisch und ließ Hauser mit ausgestrecktem 
Zeigefinger der rechten Hand darauf zugehen. Er kam mit dem Finger 
bis an das Gläschen, ohne etwas zu verspüren. Hierauf stellte ich das 
9oste Verdünnungsgläschen des Schwefels auf den Tisch und ließ ihn 
darauf zugehen; der Finger war noch nicht ganz an's Gläschen hingekommen, 
als ich ihn zucken sah. Hauser hatte eine Empfindung bekommen, die sich 
aber nicht weiter als auf den (nicht kalt werdenden) Finger erstreckte. Das 
Befinden blieb übrigens völlig unverändert. Dieß war gegen Abend in 
meinem Hause geschehen. Als er von da nach Hause kam, fühlte er sich 
berschlechtert, konnte nichts arbeiten, legte sich auf's Bett und fiel in einen 
langen Schlaf. Ich kenne Jemand, der immer nach Empfang einer hombo— 
dathischen Arzenei in Schlaf verfällt. In der Nacht erfolgte Durchfall, 
(die Oeffnung war seit Empfang der vorigen Arzenei höchst regelmäßig, 
gut und gleichartig jeden Tag erschienen). — 11. Am nächsten Tag hatte 
er weichen Stuhlgang, am dritten keinen. Tucher an Stanhope 237. 8, 
278/85. Nr. 119. 247 (gefälscht). — 12. Als ich ihn an diesem 
Tage wieder sah, fand ich ihn von schlechterem Aussehen, das Gesicht war 
gelb, die Zunge pappiger als früher, ein übler Geschmack im Munde, aber 
den schneidenden Schmerz, den er vor Empfang dieser Arzenei mehrere 
Tage sortwährend gefühlt, hatte er nicht mehr. Ich durfte Letzteres für 
Wirkung der Arzenei halten, obgleich sich sein Zustand übrigens verschlimmert 
hatte.“ Tucher an Feuerbach Nr. 119, 244. K. H. „mag ein Prinz oder 
incestuosus sein!“ — 13. „Als ich ihn am fünften Tage sah, war die 
Gelbheit des Gesichts verschwunden, Appetit hatte sich noch nicht eingestellt, die 
Oeffnung war seit den weichen Stuhlgängen, die auf den Empfang des Schwefels 
gefolgt waren, bis jetzt ausgeblieben. Nachdem er auf Zureden, wider
	        
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