Von Verfertigung der Pasteten. 89
Eine Ollapotrid⸗ Pastete.
Zu einer Ollapotrid⸗Pastete von vier Huͤnern
oder sechs Tauben, wird der Teig von vier Maas
Mehl angemacht; wann nun die Huͤner oder Tau⸗
ben sauber geputzet und gewaͤssert, muß man sel⸗
bige in vier Theile zerschneiden, und dann mit ver⸗
mischtem Salz, Pfeffer, Cardamomen und Mus⸗
catenbluͤh einwuͤrzen ein klein wenig Wein daran
gießen, wie im Anfange dieses Thells bey dem Teig
zur Butter⸗Pasteten beschrieben ist; und also mit
einander wohl schwingen; hierzu kan man auch
zwey oder anderthalb Pfund Krebse absieden, die⸗
felbige ausschaͤlen, zwey paar kaͤlberne Briese
oder Halsdruͤse ein wenig im Wasser abschipffen
und zu Plaͤtzlein schneiden; ingleichen auch eine gu⸗
te handvoll Morgeln sauber bruͤhen oder absteden
lassen, und sodann ferner diese dreyerley Stuͤcke in
einer Schuͤssel hesonders mit vorigem Gewuͤrz und
ein wenig Wein nochmahl schwingen; wozu man
auch ein paar SpißleinVoͤgelein nehmen kan/, selbige
sauber rupffen, ausnehmen, waschen, und samt etli⸗
chen Leberlein und Maͤgelein, von denen Huͤnern und
Tauben, so zuvor im Schmalz geroͤstet worden;
nicht weniger auch etwas von gruͤner Waar, nach⸗
dem es die Zeit giebt, als etwann einen Kaͤß⸗ oder
Blumen Kohl, Spargel, Kartes, und frische oder
aufgedoͤrrte Artischocken ⸗ Kerne, welche zuvor ge⸗
putzt, und im Wasser nur ein wenig abgesotten wor;
den, darunter mischen. Dieses ales kan noch
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