Von Dr. J. F. Holly. 370
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Maid, dieselbe Fürbitterin bei Jesu, ihrem Sohne, wie sie es den
Minnesingern gewesen. Einige Strophen Sachsens, die Maria ge—
widmet sind, erinnern sogar sehr stark an die Üüberschwenglichkeit
des Minnesangs. So der Anruf der Heiligen im Anfange des
„Geheimnis des Sakraments:“
„Maria, Himmelkaiserin,
Du hochwürdige Maid,
Verleih mir Witz, Vernunft und Sinn,
Daß ich bewahr die Heimlikeit
Von dem heiligen Sakrament!“
oder die Bitte an
sie am Schlusse der „Vermahnung zur Buße:“
„Maria, Jungfrau milde,
Du sanftmütiges Bilde:
So ich in Sünd entschlief,
Mit der Genaden Stimm mir rif (rufe),
Daß ich würd aufgewecket.“
Diese hohe Verehrung, die Sachs der Mutter Gottes widmete,
nahm er teilweise noch mit in den Protestantismus hinüber. Während
er nämlich, wie wir sehen werden, später viele Lieder an Maria
und andere Heilige umdichtete und derart seinen ehemaligen Heiligenkult
widerrief, ließ er seine Paraphrase des „Salvo regina“ ganz und gar
unangetastet.
Indessen sollte die Treue Sachsens, mit der er bis ins
Mannesalter hinein an seitlem angestammten Glauben festhielt, nicht
allzu lange vorhalten. Die Lehren Luthers drangen mit Blitzes—
schnelle auch in die Mauern des alten Nürnberg ein. Auf den
lebhaften, für alles Neue und Ungewöhnliche sehr empfänglichen Hans
Sachs machte das neue Evangelium einen mächtigen, unauslöschlichen
Eindruck. Er verschaffte sich alle Bücher, die von Luther und dessen
Anhängern ausgingen, durchstöberte die hl. Schrift mit vielem
Fleiße und vertiefte sich solchergestalt in das Neuevangelium des
Wittenberger Mönches, daß er fast drei ganze Jahre lang kein
Gedicht machte, was bei seiner gewohnten Schreibseligkeit viel heißen
will. Das Resultat dieser Studien, die sich indessen einseitig auf
die Behauptungen der Gegner des Katholizismus bezogen haben
mögen, war derart, daß Sachs ein entschiedener Parteigänger Luthers
wurde und bald in jubelnde Lobeshymnen auf ihn ausbrach. In
Schrift und Beispiel verfocht er von jetzt ab bis ins späteste
Breisenalter energisch den „Reformationsgedanken“ und galt bald
als der „Volksdichter“ der neuen Lehre, der ihr durch Wort und
That Vorschub leistet.
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