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Ar Nuͤrnhergischen Hesperidum 4. Theil/ . Cap 179
Farben / jene die hellere immerzu weiter gleichsam hinaus drucken · Wie dce A
auf denen Feldern / mit einem so mercklichen Unterscheid der schoͤnsten Farben
spiele: Wie viele tausenderley Schattirung die Natut bloß in der gruͤnen Far⸗
be/vermittelst der gelder und Walder / der Thaler und Wiesen/ an denen Ban
men / Kraͤutern und Gewaͤchsen zeige. Die Thiere seyn mit duͤnnen Haaren ver⸗
schiedener Farben bedecket / auch theils auf das herrlichste gespiegelt / gedupffelt
und geslecket / daß man sich nicht genugsam daran ersehen und sie dadurch von
einander unterscheiden kan / der so nur jemals einen stoltzirenden Pfauen mit
seinem ausgebreiteten Schweiff / einen schwatzhafften Papagey mit seinen bun⸗
den Federn / den hoch⸗rothen Koͤnig / der Paradeiß⸗Vogel die seht tleine Beu,
silianische Voͤgelein Guingambi, deren einige Arten mit gruͤn und guͤldenen / an⸗
dere blau und guͤldenen Federn prangen / und sonderlich das allertleineste / wegen
seiner Farben Lieblichkeit aber allerfuͤrtrefflichste Boͤgelein / aus vorgesagter Land⸗
schafft Ouritlia oder Tomineio genannt / dessen Brust und Kehle die auerhelleste
und reineste Feuer⸗Flamm / mit der Schoͤnheit der Farben/ von sich blitzet / auf
dem Haupt aber mit sehr hoch⸗ spielenden Germesin farlen Federn gezieret ist /
wer solche nur einmal gesehen hat / der muß gestehen/ daß des grossen Schoͤpffers
Allmacht ungemein daraus hervor leuchte. Was an dem Gefluͤgel die Federn /
das sind an denen Fischen die Schuppen / und diese ja neben der Schoͤnheit der
Farben so reich mit Gold und Silber ausgeschmuͤcket / als jene / ja sie thun es
ihnen noch bevor / und wer weiß nicht / daß die Natur auch in denen uͤbrigen
Geburten des Meers denen zierlichen Muscheln und dero zarten Toͤchtern / de⸗
nen kostbaren Perlein / uͤberaus schon mit den Farben spiele. Die so wenig geach⸗
tete und doch so schon und wundersam bemahlte und geschmuckte Somer-
Voͤgel und Raupen / zusamt den kleinesten Wuͤrmern und Ungeziefer sind ja
zum theil gleichsam mit guͤldenen und silbernen Harnischen bekleidet/ theils mit
den bundesten Farben und zartesten Puncten nach Miniatur Art uͤbermahlet
und gezieret / daß wir gestehen und sagen muͤssen / es seye die Natur in den klei—
nesten Geschoͤpffen fast am allervolllommensten. Von den Blumen und dero
kbunden Kleider⸗Pracht nichts zu gedencken / weil die Schoͤnheit der Farben
und die Aehnlichteit des Geruchs uns von selbsten allzuwol bekannt. Belan—
gend die Fruͤchte / haben diese fast durchgehends ihre besondere Farben / daran
sie / neben der Figur / von andern erkannt und unterschieden werden koͤnnen:
Zum Beweiß dienen uns die gemeine Kirschen / welche mit ihrer schon⸗ rothen
Farb / von denen Weichseln oder sauren Kirschen / welche dunckel Violet anzu⸗
sehen / zum mercklichen Unterscheid: Wie lieblich fallen die Aepffel und Birne
uns in die Augen / welche theils gruͤn / theils gelb / mit der allerannehmlichst ro⸗
then Farbe geslecket / gestreimet oder durch dero Vermischung schattiret be⸗
nahlet und gezieret sind: Wie schoͤn und wol stehet es / wann an einem aufge⸗
sprungenen Granat⸗Apffel die schoͤne rothe Kerne zwischen der Schelffen her⸗
vor scheinen / und welch einen mercklichen Unterschied hat nicht die Natur unter
denen Citronat⸗ Citronen⸗ und Pomerantzen⸗Fruͤchten gemacht / dann die er⸗
stere seyn zu erst gruͤn / und wann sie zeitigen / bleich⸗gelb / die andere hell oder
Schwefel⸗gelb / die letzere aber hoch⸗ oder Gold⸗gelb / und haben also die schoͤnste
Farbe unter diesen dreyen / ja noch wol mehr an den Fruͤchten / daß sie auch
daher nicht unbillig guldene Aepffel genannt / sie vergnuͤgen uns daher nicht
nur mit dem blossen Anschen / sondern auch beedes an dem Geruch und Ge⸗
schmack / ja sie dienen uns auf manche Art und Weise / in der Kuchen / zur
Artzney und Delicatesse, indeme man verschiedene Zocee Bruͤhen uͤber Fishe
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