Volltext: Radirungen

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Diese Original-Handschriften ‘ der Künstler sind von so 
anerkannt überwiegender Bedeutung, dass wir glauben, beson- 
dern Nachdruck auf Wiedergabe in originaler Grösse legen 
zu sollen, weil diese in gar vielen Catalogen in verkleinertem 
Maassstabe wiedergegeben werden, in fast keinem aber beson- 
derer Werth auf die’ Wappen und anderen Inschriften gelegt 
wird. Uns scheint dies aber von nicht geringer Bedeutung, 
weil eine Inschrift doch auch die Handschrift des betreffenden 
Meisters ist, also da, wo der Künstlername fehlt, derselbe 
durch Vergleichung der Handschriften auf bezeichneten Wer- 
ken nicht selten wird ein beglaubigtes Resultat erlangt wer- 
den können. Ob diese‘ Facsimiles: in den Text einzuschalten, 
oder auf besonderen Tafeln anzuhängen, hängt von Anzahl 
und Grösse derselben ab. 
Aehnliches gilt von den Wappen; sie geben uns nicht 
allein häufig über die betreffende Persönlichkeit bei Portraits 
und dergl. Aufschluss, sondern auch. nicht selten über Zeit 
und Ort der Entstehung, wenigstens annähernd. Der Kreis 
der Forschung wird dadurch enger gezogen, so. dass der 
eigentliche Meister sich nicht selten mit grosser Wahrschein- 
lichkeit auch daraus feststellen lässt. 
Ist zu befürchten, dass ein Catalog durch Hinzufügung 
dieser Dinge dem Publicum gegenüber zu theuer, oder zu 
unhandlich gemacht werde, wie dies bei grossen Gallerien 
sehr denkbar ist, so wäre es doch sehr zu wünschen, dass 
sich die Directionen vereinigten und diese so wichtigen Hand- 
schriften u. s. w. zu gegenseitigem Austausch vervielfältigen 
liessen. Die genaue Bestimmung der Kunstwerke würde da- 
durch sehr wesentlich erleichtert werden; sie bietet gewiss 
ausserordentliche Schwierigkeiten , aber, wie uns .bedünken 
will, keine unüberwindliche. Vor Allem wäre dazu auch das 
fleissige Nachforschen. in Gallerie-' und anderen Haus- und 
Familien- Archiven erforderlich; ein Studium, welches zwar in 
neuerer Zeit bereits sehr erfreuliche Früchte getragen hat, 
aber noch immer bei Weitem nicht genug angebauet wird. 
Dieses Feld ist eben noch so wenig gründlich bearbeitet, 
dass hier nur übrig bleibt, mit Ernst an die Arbeit zu gehen, 
jeder in seinem Kreise, um so eine Vervollkommnung anzu- 
bahnen. . 
M Ein letzter nicht weniger bedeutungsvoller Punkt ist das 
aa8s. ; 
So viel Cataloge es giebt, fast eben so viel verschie- 
denes Maass finden wir angegeben. Es ist dies um so auf- 
fallender, weil die Kunst doch nicht diesem oder jenem Lande,
	        
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